Bessere Noten für Hamm beim Fahrradklima-Test

Beim bundesweiten Fahrradklima-Test des ADFC hat sich Hamm leicht verbessert. Unter 15 Städten gleicher Größe landen wir auf Platz eins, im Durchschnitt gibt es Note 3,8. Die Stadt will sich der Kritikpunkte annehmen

© Radio Lippewelle Hamm

Beim bundesweiten Fahrradklima-Test ist Hamm unter 15 Städten gleicher Größe auf Platz eins gelandet - Bei der letzten Umfrage vor zwei Jahren war es Platz zwei. Das teilt der ADFC Hamm mit. Seiner Einschätzung nach hat Hamm sich leicht verbessert. Bundesweit liegt Hamm jetzt auf Platz 9 unter 40 Städten zwischen 100.000 und 200.000 Einwohner, das ist fünf Plätze besser als 2020.

Lob für Erreichbarkeit der City, Kritik am Zuparken

Gut 500 Hammer Radlerinnen und Radler haben mitgemacht und bei der Umfrage Schulnoten von 1 bis 6 vergeben. Im Schnitt erreichte Hamm eine Note von 3,8. Relativ gut bewertet wurde die Erreichbarkeit des Stadtzentrums und in Gegenrichtung geöffnete Schlechte Noten gab es z.B. für mangelnde Falschparkerkontrolle auf Radwegen. Besonders deutlich verbessert haben sich die Noten für Radförderung in jüngster Zeit und Werbung fürs Radfahren.

"Die Hammer haben die Verbesserungen honoriert, die die neue Koalition im Rathaus angestoßen hat. Das gilt z.B. für mehr geöffnete Einbahnstraßen oder mehr Abstellanlagen", kommentiert der Hammer ADFC-Vorsitzende Rainer Wilkes. Werbung fürs Radfahren und die Darstellung in den Medien sind eher "weiche" Kriterien. "Das Marketing stimmt, beim knüppelharten Alltag ist für viele Radlerinnen und Radler in Hamm aber noch viel Luft nach oben", so Wilkes.

Unterstützt vom Bundesverkehrsministerium

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2022 zum zehnten Mal statt. Rund 245.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt, davon nur 16 Prozent ADFC-Mitglieder.

Stadt will Kritik annehmen

Die Stadt betont, Hamm zähle in NRW mit Blick auf die Einwohnerzahl zu insgesamt drei Städten, die in der Bewertung überhaupt eine positive Entwicklung gegenüber 2020 feststellen konnten. Für die weitere Arbeit der Stadt Hamm seien auch Detailergebnisse der umfangreichen Befragung von Interesse, beispielsweise dass über die Hälfte der Befragten angegeben habe, dass ihnen das Fahrradfahren in Hamm überwiegend Spaß mache. Auch die Wegweisung wurde mit 66 Prozent positiv bewertet. Nichts desto trotz wolle man die Kritik an zu wenig breiten Radwegen, schlechten Oberflächen oder fehlenden Abstellmöglichkeiten ernst nehmen, betont ein Stadtsprecher. Das gelte auch für die beklagte mangelnde Kontrolle der Falschparker auf den Radwegen.

Elf Hauptrouten werden ausgebaut

Viele der Mängel habe man in den letzten Jahren bereits im Blick gehabt, so die Stadt - es seien zahlreiche Initiativen für eine fahrradfreundliche Stadt auf den Weg gebracht worden. So würden aktuell die elf Hauptrouten von der City in die Ortsteile sukzessive nach zeitgemäßen Standards ausgebaut. Jeweils 1 Million Euro fließen seit 2022 jährlich in den Ausbau und die Sanierung von Radwegen. Auch, dass der Kommunale Ordnungsdienst um Bezirksteams aufgestockt worden sei, könne zur Sicherheit der Radfahrenden (Stichwort: Falschparker:innen) beitragen. Grundsätzlich wolle man die Attraktivität des Radfahrens in Hamm weiter steigern.

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