Busse im 10-Minuten-Takt in Hamm

Ab August gilt in Hamm ein neuer Nahverkehrsplan. Die Kernpunkte sind ein 10-Minuten-Takt auf den ersten Buslinien und eine Verdichtung und Verkürzung der Ringbuslinie.

© Linnemann / Radio Lippewelle Hamm

Stadt Hamm plant Metrobusse

Einfach an die Haltestelle stellen und auf den nächsten Bus warten: was in vielen Großstädten üblich ist, soll in Hamm auch gehen. Zumindest auf den Hauptlinien 1/3 von Westen nach Osten und auf den Linien 10/11 nach Bockum-Hövel. Ab dem 24. August sollen diese sogenannten Metrobusse alle 10 Minuten fahren, allerdings nicht den ganzen Tag, sondern erstmal nur in den Stoßzeiten von 6.30 Uhr bis 8.30 Uhr und von 13:00 bis 18:00 Uhr. Das kündigte Oberbürgermeister Marc Herter am Sonntag (6.4.) zur Eröffnung des Mobilitätstags an.

"Wir nehmen jetzt die Hauptverkehrszeiten, die fahren im 10 Minuten-Takt. Die werden natürlich viel attraktiver, weil man nicht mehr gucken muss, wann der Bus kommt, sondern man geht zur Bushaltestelle und fährt."

Wenn mehr Busse unterwegs sind, werde auch der Komfort in den Bussen verbessert, sagte Herter.

"Dass man da eben in den morgendlichen Zeiten nicht wie eine Ölsardine auf den Hauptstrecken gedrängt ist."

Ringbus in Hamm wird halbiert

Der Ringbus, der bisher rund um Hamm fährt, von Rhynern über Pelkum, Heessen und Uentrop bzw. in der Gegenrichtung, wird verkürzt. Der Bus fährt dann nur noch zwischen Pelkum und Heessen, weil da die Nachfrage deutlich größer sei. Dann wird der Takt von zwei Stunden auf stündlich verdichtet.

"Den im Stundentakt fahren lassen und den auch früher fahren lassen, das war ein Wunsch insbesondere aus Pelkum, Herringen und Bockum-Hövel, dass man damit den Schülerverkehr einfangen kann, insbesondere zur Arnold-Freymuth-Schule und zur Sophie-Scholl-Gesamtschule." Marc Herter, Oberbürgermeister

Der Halbkreis im Süden wird "ausgesetzt", wie sich OB Marc Herter ausdrückt. Die CDU hatte das seit langem gefordert, weil der Bus gerade in den südlichen Stadtteilen oft quasi leer unterwegs war. Das Angebot kostet die Stadtwerke jährlich einen hohen sechsstelligen Betrag. Allerdings entfällt mit dem südlichen Ringbus auch die direkte Anbindung von Rhynern an den neuen Bahnhaltepunkt Westtünnen, die ursprünglich mal geplant war.

Stadtwerke Hamm wollen Kosten im Blick behalten

Hintergrund der angepassten Pläne sind die finanziellen Spielräume der Stadtwerke. Sie hatten ursprünglich auf Unterstützung durch Bund oder Land gehofft. "Wir optimieren mit Augenmaß", sagte Oberbürgermeister Marc Herter. "Wir wissen heute vom Bund und Land kommt nichts, außer warme Worte und dem Hinweis, dass die Verkehrswende eine feine Angelegenheit wäre. Wir machen jetzt was geht, in einer Zeit wo andere im Ruhrgebiet Linien abmelden.", so Herter weiter.

Angebot in Hamm ist erstmal bis Ende 2026 befristet

Das neue Angebot ist befristet bis Ende 2026. Bis dahin sollen aktualisierte Fahrgastzahlen her. In den nächsten Wochen soll es Befragungen in den Bussen geben. Das automatisierte Zählprogramm, das die Stadtwerke schon vor einem Jahr angekündigt hatten, funktioniert noch nicht wie erhofft. Bisher werde noch nicht ausgeworfen, wo ein Fahrgast ein- oder aussteigt. Für den verdichteten Metrobustakt rechnen die Stadtwerke mit 8 zusätzlichen Bussen. Gefahren werden sie vom Privatunternehmen Breitenbach im Auftrag der Stadtwerke. In diesem Jahr wollen die Stadtwerke auch die ersten Wasserstoffbusse in Betrieb nehmen.

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