Der evangelische Kirchenkreis Hamm will sich verändern

"Wegen Umbau geöffnet" - mit diesem Motto will die evangelische Kirche in Hamm mehr Mitglieder gewinnen. Möglichst viele Menschen, die vielleicht bisher noch nicht viel mit Kirche zu tun haben, sollen mitgenommen werden sollen. Dazu ist ein Open Space geplant.

© Tilman Walther-Sollich, Evangelischer Kirchenkreis Hamm

Wegen Umbau geöffnet: Die evangelische Kirche in Hamm startet ihren Transformationsprozess

Der evangelische Kirchenkreis Hamm ist "wegen Umbau geöffnet". Das Motto drückt aus, worum es geht, sagt Superintendentin Kerstin Goldbeck. Natürlich erfüllt Kirche auch während des Prozesses die gewohnten Aufgaben, wie Gottesdienste oder die Arbeit in den KiTas oder Altenheimen. Und es heißt bewusst "WEGEN" Umbau geöffnet, weil möglichst viele Menschen, die vielleicht bisher noch nicht viel mit Kirche zu tun haben, mitgenommen werden sollen.

Das steckt hinter dem Umbau des evangelischen Kirchenkreises Hamm

Auch die evangelische Kirche leidet unter Mitgliederschwund. Der Hauptgrund ist seit Jahren der demografische Wandel, es werden deutlich mehr Menschen beerdigt als geboren und getauft werden. Außerdem ist die Zahl der Kirchenaustritte drastisch gestiegen, dadurch steht für die Aufgaben der evangelischen Kirche immer weniger Geld zur Verfügung. Goldbeck sagt zudem: “Viele Menschen erreichen wir gar nicht. Es gibt eine Menge Vorurteile über uns. Die grundlegende Frage sei daher nicht, ob wir "Dinge richtig machen", sondern und wenn nicht, ist die Frage, was kann weg und was soll dazu kommen, so die Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises Hamm. 

Derzeitige Lage beim evangelischen Kirchenkreis Hamm

Aktuell hat die evangelische Kirche im Bereich Ahlen, Bönen, Hamm, Sendenhorst und Werne rund 72.000 Mitgliedern in zwölf Kirchengemeinden. Durch immer weniger Geld haben die Mitarbeiter immer mehr zu tun. Pfarrer betreuen statt einer Gemeinde heute drei. Die Mitarbeiter der Kirche spüren außerdem, dass die bisherigen Strukturen sie oft ausbremsen, erklärt Kerstin Goldbeck.

Der Beschluss für einen Transformationsprozess in Hamm ist einstimmig gefallen. Es geht nicht um Kosmetik, sondern um alles. „Die Kreissynode hat im März dieses Jahres entschieden, dass wir uns in einen tiefgreifenden Veränderungsprozess begeben wollen“, erklärt Superintendentin Kerstin Goldbeck „Wir wollen miteinander die Kirche der Zukunft entwickeln. Oder mit anderen Worten: Wir bauen um – und das meinen wir wirklich ernst!“

Transformationsprozess soll mit Vielen in Hamm gemeinsam gestaltet werden

Der Startschuss war vergangenen Sonntag (10.8), es wurden jeweils drei Einladungstickets an die Mitglieder der Kreissynode, alle Presbyterinnen und Presbyter und weitere Mitarbeitende im Kirchenkreis geschickt – insgesamt rund 900 Stück: Ein Ticket für sie selbst und zwei weitere sollen an Menschen in Hamm weitergeben werden, die sie gerne mit dabei hätten.

Die Auftaktveranstaltung läuft am Freitag, 22.9.23, von 16.30 bis 21.30 Uhr. In Form eines „Open Space“ richtet sich die Veranstaltung an eng verbundene, aber eben auch an Menschen, die kritisch auf die Kirche schauen. 

Wie geht es nach der Auftaktveranstaltung in Hamm weiter?

Die Themen, die bei der Auftaktveranstaltung erarbeitet werden, sollen von einem Lenkungsausschuss gesichtet werden. Danach werden Arbeitskreise dazu gebildet. Neben dem Lenkungsauschuss wird der Transformationsprozess auch von einer Unternehmensberatung begleitet.  

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