Die Stadt Hamm unterstützt junge Familien von Anfang an

Das Netzwerk "Frühe Hilfen" in Hamm unterstützt Eltern schon während der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. Die Stadt Hamm möchte das Angebot nun regelmäßig mit rund 870.000 Euro im Jahr finanzieren. Das muss der Rat Anfang Oktober noch beschließen.

© Burmann / Radio Lippewelle Hamm

Unterstützung für Familien in Hamm garantieren

Mit dem städtischen Anteil möchte die Stadt garantieren, dass sich die "Frühen Hilfen" als festes Angebot im Familienrathaus etablieren. Bisher musste sie immer nach entsprechenden Fördergeldern suchen, um das Angebot von Jahr zu Jahr fortschreiben zu können, erklärt Marc Herter.

"Wir investieren das in das gesunde Aufwachsen von Kindern, und in die Familien, die ein gutes Zuhause für sie sein sollen" - Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm

Präventive Unterstützung in Hamm

Das Ziel der "Frühen Hilfen" ist es, Familien präventiv zu unterstützen. Vor allem die Familien mit größerem Bedarf sollen so einen geschützten Raum bekommen, um sich auszutauschen. Das beginnt schon während der Schwangerschaft. Hinter den "Frühen Hilfen" steht ein großes Netzwerk, zu dem beispielsweise auch Gynäkologen und Hebammen gehören. Kooperationspartner sind die AWO, der katholische Sozial-Dienst, die Caritas, der Friedrich-Wilhelm-Stift, die Diakonie und die Barbara-Klinik.

"Das Ziel der frühen Hilfen ist es, möglichst frühzeitig anzuknüpfen, an dem Grundrecht der Kinder, gesund aufzuwachsen" - Tanja Buttermann, Leiterin des Familienbüro

Das Angebot bedeutet proaktive, niederschwellige und kostenlose Hilfe von der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr. "Wir kommen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern als Partner", sagt Marc Herter. Neben Gynäkologen und Hebammen gehören unter anderem das Jobcenter Kinderkrankenpfleger und Kinderärzte zum Netzwerk.

Angebote für Eltern und Kinder in Hamm

Vor der Geburt: Die "Frühen Hilfen" unterstützen, indem sie Informationsbroschüren mit Informationen an Gynäkologen und Schwangerschaftsberatungsstellen verteilen. In Entbindungskliniken helfen "Babylotsen" den werdenden Eltern, damit die Kinder den bestmöglichen Start haben. Auch Kinderkrankenpfleger und Hebammen unterstützen im Rahmen des Projekts "Ein guter Start" und beantworten auftretende Fragen. Bei Bedarf vermitteln sie auch an andere Stellen weiter.

Nach der Geburt: "Ein guter Start" geht weiter und auch die "Babylotsen" unterstützen Eltern und Kinder weiterhin. Die "Frühen Hilfen" bieten auch Willkommensbesuche an. Im vergangenen Jahr haben sie bereits 68 Prozent der frisch gebackenen Eltern in Hamm besucht. Das bedeutet, dass circa sechs bis acht Wochen nach der Geburt pädagogisches oder ärztliches Personal zu Familien nach Hause kommt, um zu schauen, wie sie die Familien individuell unterstützen können. Die "Hammer Hausbesuche" bieten pädagogische Unterstützung, Hilfe und Förderung bis zum dritten Lebensjahr. Außerdem arbeiten Ehrenamtliche als "Familienpaten" und bieten Eltern Unterstützung im Alltag. Zusätzlich gibt es einen Flyer mit Stillorten, wo Mütter in Ruhe ihre Kinder stillen können.

Vor-Ort-Angebote: Wöchentlich gibt es in jedem Stadtteil "Rabatzgruppen", um Kontakte zu knüpfen und sich mit anderen Eltern auszutauschen. Gemeinsam mit der Caritas bieten die "Frühen Hilfen" die Gruppe "Kleine Knirpse" im Hammer Westen an, wo es noch größere Unterstützung gibt. In der "Schreisprechstunde" können Eltern ihre Sorgen über Schreien, Schlafen und Füttern teilen und Hilfe erhalten.

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