Diskussion um neue Regeln bei Bundesjugendspielen in Hamm

Es ist eigentlich nur ein Wort, das aber zurzeit für viele Diskussionen sorgt. Statt einem Wettkampf werden die Bundesjugendspiele jetzt als Wettbewerb organisiert. Die Hintergründe.

Neue Regeln bei Bundesjugendspiele seit diesem Schuljahr in Hamm

Die Reform der Bundesjugendspiele sorgt auch in Hamm derzeit für viel Gesprächsstoff. Ab diesem Schuljahr werden die jährlich stattfindenden Spiele in der Sportart Leichtathletik für alle Grundschulkinder bis zur vierten Klasse bundesweit nur noch als Wettbewerb und nicht mehr als Wettkampf organisiert.

Kein Maßband mehr bei Bundesjugendspielen in Hamm

Die Änderung heißt konkret: Leistungen der Schülerinnen und Schüler - sollen wie bisher schon bei Erst- und Zweitklässlern - nicht mehr zentimetergenau mit dem Maßband erfasst werden. Stattdessen gibt beispielsweise beim Weitsprung oder Werfen verschiedene Zonen, in denen bestimmte Punkte vergeben werden. Das Maßband wird nicht mehr gezückt.

Punktetabelle bei Bundesjugendspielen nicht mehr einheitlich

Bei den Bundesjugendspielen gab es bisher eine festgelegte Punktetabelle, die in ganz Deutschland gleich ist. Beim Wettbewerb sollen sich die Schüler jetzt nur mit ihren Mitschülern an der Schule messen. Die Schulen können auch noch weitere Disziplinen hinzufügen, wie Hürdenlauf oder Kugelstoßen. Im Turnen kommen Team-Übungen dazu. Urkunden gibt es am Ende aber natürlich trotzdem noch. Da stehen aber jetzt keine Punkte mehr drauf. Die besten 20 Prozent erhalten eine Ehrenurkunde. Die letzten 30 Prozent eine Teilnehmerurkunde. Alle anderen bekommen eine Siegerurkunde.

Reaktion bei Kindern in Hamm gemischt

Die Änderung bei den Bundesjugendspielen in Hamm sorgt bei Schülerinnen und Schülern für unterschiedliche Reaktionen. "Ich finde doof, dass keine genauen Werte mehr gewertet werden. Das lohnt sich dann gar nicht mehr", ärgert sich eine Schülerin. "Ich finde das nicht wichtig. Hauptsache man freut sich über das, was man geschafft hat und hatte Spaß", so eine andere Schülerin.

Hammer Sportexperten sehen Änderung kritisch

Karsten Sperlich vom HSC ist gespaltener Meinung. Einerseits findet er als Leichtathletiktrainer den Wettkampf mit genaueren Punkten spannender. Schließlich sehen die Kinder dann, wie weit es die Klassenkameraden schaffen oder eben nicht. Er könne aber auch verstehen, dass das neue System für Kinder, die nicht so sportaffin sind, deutlich angenehmer ist. Am wichtigsten sei es, dass sich Kinder überhaupt bewegen, denn in seiner Arbeit als Leichtathletiktrainer merke er selbst, dass die Koordination von Kindern in den vergangenen Jahren stark nachgelassen habe.

Bundesjugendspiele könnten moderner sein, sagen Hammer Trainer

Anstatt das Punktesystem zu verändern, könnte der Wettbewerb seiner Meinung nach aber auch einfach etwas moderner werden. Zum Beispiel, indem man den normalen 400 Meterlauf durch einen Hindernisparcours ersetzt oder Elemente aus dem Ninjasport einbaut. Schließlich sei das bei Kindern gerade sehr beliebt. Ähnlich sieht das auch Jugendwart Meinolf Döbber. Auch er findet die Bundesjugendspiele wichtig. Schließlich sind sie eine Möglichkeit für Kinder, Lust an Sport zu bekommen und davon profitieren auch die Hammer-Vereine, sagt er auf Lippewelle-Anfrage.

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