Diskussion um Versorgungsengpässe auch in Hamm

Stadtwerke-Geschäftsführer Jörg Hegemann rät dazu, angesichts der drohenden Gasmangellage Ruhe zu bewahren. Der Unternehmensverband befürchtet Kurzarbeit.

Zwei Platten eines Gasherdes mit Flamme.
© Symbolbild/Pixabay

Wegen des Streits mit Russland über die Bezahlung für die Gaslieferungen in Rubel hat Bundeswirtschaftsminister Habeck die erste von drei Warnstufen des "Notfallplans Gas" ausgerufen. Aktuell gebe es aber noch keine Versorgungsengpässe, betonte Habeck in Berlin. Man müsse aber für den Fall einer Eskalation seitens Russlands gewappnet sein, entsprechend werde die Lage nun immer von einem Krisenstab beurteilt.

Die Stadtwerke beruhigen die Verbraucher in Hamm. Geschäftsführer Jörg Hegemann erklärte im Lippewelle-Gespräch, Privatkunden seien im Verfahren geschützt. Der normale Haushalt bekomme weiter sein Gas, betroffen wären nur Industrien. Alles weitere seien Spekulationen, so der Stadtwerke-Chef.

Wirtschaft rechnet mit Kurzarbeit

Der Unternehmensverband Westfalen-Mitte sieht das anders. Er macht sich ernsthaft Sorgen, wenn die Gasversorgung eingeschränkt wird und bereitet sich auf schlechte Zeiten vor. Ein russischer Energielieferstopp bei der Gasversorgung bedeute auch, dass Unternehmen in Hamm eingeschränkt oder abgeschaltet werden, zum Beispiel aus dem Stahlbereich, so Unternehmensverbandschef Dr. Volker Verch.

Die Mitarbeiter würden in dem Fall auf Kurzarbeit gesetzt. So könnten die Unternehmen dann zwar bei den Personalkosten entlastet werden, aber die übrigen Kosten blieben bestehen. Unsere Wirtschaft sei energieabhängig, das könne man nur beschränkt auffangen, so Verch. Er meint, die Gasfrage beträfe die privaten Haushalte genauso wie die großen Dax-Unternehmen.

© Radio Lippewelle Hamm

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