Ehemaliges St. Josef Krankenhaus in Hamm wird Wohnquartier

Vor etwa einem Jahr wurde das „St. Jupp“ in Bockum-Hövel stillgelegt. Jetzt sind die neuen Pläne für die Umgestaltung des Areals vorgestellt worden - mit Gesundheit und Familie als Schwerpunkt.

So soll das Gelände des St. Josef Krankenhauses in Zukunft aussehen.
© KR Architekten

Krankenhaus-Gebäude in Bockum-Hövel bleibt größtenteils erhalten

In Bockum-Hövel entsteht ein neues Wohnquartier. Am Donnerstag (21.9.) hat die Firma Heckmann zusammen mit der Stadt Hamm und dem verantwortlichen Architekten die neuen Pläne für die Umgestaltung des ehemaligen St. Josef Krankenhauses vorgestellt. Zur Überraschung: Der größte Teil des Gebäudes, das im Stadtkern von Bockum-Hövel liegt, bleibt bestehen, allerdings mit einer anderen Funktion. Der Plan sieht vor, dass der Mittelteil des Krankenhauses herausgeschnitten wird. Der Rückbau soll im Sommer 2025 beginnen. Erst danach werde man mit dem Bebauungsplan fortfahren.

Wohnungen, Arztpraxen und viel mehr im neuen Quartier in Hamm

Auf dem zwei Hektar großen Areal soll ein Mix aus Wohnen, Familienangeboten und gesundheitlicher Versorgung entstehen. Der Schwerpunkt soll dabei weiter auf medizinischen Angeboten liegen. So sollen sich Arztpraxen, Tagespflegen und beispielsweise Physiotherapeuten auf dem Platz zwischen Hohenhöveler Straße und Albert-Struck-Straße ansiedeln. Rundherum sollen Wohnungen (freifinanziert und gefördert) auf mehreren Etagen gebaut werden. In den unteren Etagen sehen die Pläne eine Kita und auch eine öffentliche Nutzung für beispielsweise Cafés und Gastronomie vor.

Bei der Bebauung achte man stets auf Nachhaltigkeit und energetische Standards, wie grüne Bedachung, Regenrückhaltung, etc. Auch der Zugang zum Hallohpark soll durch neue Wege direkt erreichbar sein. Außerdem werde das komplette Quartier autofrei. Für Anwohner soll daher der alte Keller der Klinik in eine Tiefgarage umgebaut werden. Wie sich mögliche Problematiken durch Elterntaxis an der Kita oder Paketzulieferungen umgehen lassen können, ist noch nicht genau klar.

Herausforderungen in Hamm für Firma Heckmann als Investor

Die Firma Heckmann, die ebenfalls in Bockum-Hövel ansässig ist, hat im März 2023 den Notarkaufvertrag für das ehemalige St. Josef unterschrieben. Jetzt beginnt die Detailplanung. Bis zum Sommer 2025 soll der Bebauungsplan stehen. Insgesamt soll der Umbau schätzungsweise 80 bis 100 Millionen Euro kosten und etwa acht bis zehn Jahre dauern.

„Das ist ein ganz schön dickes Brett, das wir bohren müssen! Das ist uns durchaus bewusst. Als Bockum-Höveler Unternehmen ist es uns aber ein wichtiges Anliegen, dass sich die Menschen hier mit dem entstehenden Quartier identifizieren können.“ - Reinhold Gierse, Geschäftsführer Heckmann Bauland und Wohnen

Der direkte Dialog mit den Menschen in Bockum-Hövel steht dabei immer vorne – auch von Seite der Stadt Hamm. So soll es noch vor Weihnachten eine Bürgerversammlung geben. Man rechne mit einem hohen Interesse. Auch Oberbürgermeister Marc Herter lobte die Firma Heckmann. Man hätte die Wünsche und Ideen „vorbildlich und 1A umgesetzt“. In der heutigen Zeit sei es überaus mutig, so ein Projekt anzugehen. Er ist sich auch sicher, dass das neue Gesundheits- und Familienquartier ein Frequenzbringer für Bockum-Hövel sein werde.

Firma Heckmann und Stadt Hamm stellt die neuen Bebauungspläne der Bezirksvertretung Bockum-Hövel vor.
Firma Heckmann und Stadt Hamm stellt die neuen Bebauungspläne der Bezirksvertretung Bockum-Hövel vor.© Radio Lippewelle Hamm
Firma Heckmann und Stadt Hamm stellt die neuen Bebauungspläne der Bezirksvertretung Bockum-Hövel vor.
© Radio Lippewelle Hamm

Architekt aus Warendorf hat sich bei Wettbewerb durchgesetzt

Die ersten Pläne wurden bereits der Bezirksvertretung im Stadtteil vorgestellt. Dazu gab es ein einstimmiges Ergebnis mit Zustimmung zum Teilerhalt des Krankenhauses für die Firma „Klein.Riesenbeck & Architekten BDA & Stadtplaner“ aus Warendorf. Geschäftsführer Sebastian Spengler ist zuversichtlich, aber auch behutsam an die Thematik herangegangen. Ihm sei bewusst gewesen, wie sehr die Bockum-Höveler am St. Josef Krankenhaus hängen.

Die Abteilungen des St. Josef Krankenhauses sind mittlerweile größtenteils an die Barbara-Klinik umgezogen. Die Krankenhäuser in Hamm protestieren aktuell gegen die schlechte wirtschaftliche Situation.

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