Freiwilliges Soziales Jahr in Hamm wird 60 Jahre alt

Seit 60 Jahren gibt es das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) in Deutschland. Auch in Hamm gibt es verschiedene Einsatz-Stellen. Viele suchen kurzfristig nach Freiwilligen.

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Verschiedene Institutionen in Hamm suchen Freiwillige

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) wird am Montag (29.4.) 60 Jahre alt. In Nordrhein-Westfalen engagieren sich jährlich rund 20.000 junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und im Bundesfreiwilligendienst (BFD). Sie setzen sich zum Beispiel in Altenheimen, Krankenhäusern, Kindertagesstätten oder in der Behindertenhilfe für andere Menschen ein. Das teilen die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen mit. Über die Stadt Hamm gibt es Plätze für Freiwillige bei der Musikschule, im Umweltamt, in Jugend- und Stadtteilzentren, an Schulen und bei der Feuerwehr. Außerdem können Jugendliche in Hamm zum Beispiel im Krankenhaus, bei der Lebenshilfe oder beim Deutschen Roten Kreuz ein freiwilliges Jahr machen. Auch wer sich spontan dafür entscheidet, hat oft noch gute Chancen. Ab August und September 2024 gibt es zum Beispiel noch Platz bei der Feuerwehr und an der Alfred-Delp-Schule. Mehrere städtische Jugendzentren nehmen sogar ab sofort Freiwillige auf, heißt es von der Stadt auf Lippewelle-Anfrage.

Sichere Förderung für Freiwilligendienste fehlt

Die Freie Wohlfahrtspflege NRW und der Landesarbeitskreis FSJ/BFD NRW kritisieren, dass es für Freiwilligendienste aktuell keine sichere Finanzierung gibt. Der vom Bund geförderte Bundesfreiwilligendienst sei von massiven Kürzungen bedroht. Die mangelnde Planungssicherheit für Träger, Einsatzstellen und Freiwillige sei unzumutbar, heißt es von den Verbänden.

„Freiwilligendienste sind ein Gewinn hoch 3: für die Freiwilligen, für die Einsatzstellen und für die Gesellschaft als Ganzes, deshalb machen wir uns in NRW und auf Bundesebene für einen Rechtsanspruch im Freiwilligendienst stark.“ - Karen Rau, Sprecherin des Landesarbeitskreises FSJ/BFD NRW

Das Land NRW müsse sich deswegen auf Bundesebene für eine verlässliche Finanzierung des BFD einsetzen. Viele junge Menschen würden durch ihre Erfahrungen im Freiwilligendienst für eine Tätigkeit im sozialen Bereich begeistert. Auch mit Blick auf den Fachkräftemangel im Sozial- und Gesundheitswesen sei es entscheidend, die Freiwilligendienste in Nordrhein-Westfalen auf eine stabile Grundlage zu stellen. Jede und jeder zweite ehemalige Freiwillige beginne im Anschluss an den Freiwilligendienst eine Ausbildung oder ein Studium im sozialen Bereich.