Fünf Schulen in Hamm in der höchsten Sozialindexstufe

Schulen, die es schwerer haben, weil sie vielleicht viele Kinder aus Zuwandererfamilien betreuen oder besonders integrativ arbeiten, sollen mehr Personal bekommen. Das haben sich das Land und auch die Stadt vorgenommen. Grundlage ist der Sozialindex, der alle Schulen einzeln einstuft. Was das für die 45 städtischen Schulen in Hamm bedeutet.

Zwei Grundschulkinder beugen sich über einem Het mit Stift in der Hand
© Klimkin/Pixabay

Stufen jetzt von 1 bis 9

Der Index wurde im vergangenen Schuljahr erstmals veröffentlicht und ist jetzt aktualisiert. Die Daten sind auf der Homepage des Schulministeriums nachzulesen. Grundlage für den Index sind die Sozialhilfe-Quoten im Einzugsgebiet, der Anteil von Schülern, deren Familiensprache nicht Deutsch ist, wie viele aus dem Ausland zugezogen sind und wie viele Kinder Förderbedarf haben. Die Skala reicht von 1 bis 9- in Hamm bisher nur bis sieben. Diesen Wert hatte das Ministerium nur für die Karlschule und die Ludgerischule im Hammer Norden vergeben.


Ministerium verändert Maßstab

Jetzt wurde der Maßstab etwas verändert: Laut Minister um wurden 5 % der Schulen landesweit vorab der höchsten Sozialindexstufe 9 und die verbleibenden Schulen in acht gleich große Stufen zugeordnet. Dadurch kommen automatisch mehr Schulen in höhere Sozialindexstufen. Wörtlich heißt es vom Ministerium "Dies bedeutet nicht, dass sich die tatsächlichen Verhältnisse an den Schulen auch entsprechend verschlechtert haben. Der aktualisierte Schulsozialindex bildet lediglich die schulischen Verhältnisse hinsichtlich der sozialen Zusammensetzung der Schülerschaft im Vergleich der Schulen untereinander besser ab."


Drei Grundschulen und zwei Hauptschulen in Hamm sind in Indexstufe 9

Jetzt sind also erstmals einige Schulen in Hamm in der höchsten Stufe des Sozialindex eingestuft.

Und zwar drei Grundschulen: die Ludgerischule, die Gutenbergschule in Heessen und die Matthias-Claudius-Schule im Hammer Süden sind jetzt bei den 27 Grundschulen in Stufe 9 eingeordnet. Außerdem die Karl- und die Anne-Frank-Hauptschule. Am anderen Ende der Skala steht die Stufe 1: bei den Grundschulen betrifft das die Carl-Orff-Schule in Rhynern und die Schule im Grünen Winkel in Ostwennemar. Außerdem das Stein-Gymnasium und Konrad-Adenauer-Realschule.


Je höher der Indexwert, desto mehr Personal sollen die Schulen bekommen

Das ist keine Überraschung: generell schneiden Gymnasien und auch Gesamtschulen in Hamm besser ab als Hauptschulen. Je höher der Wert, desto mehr Personalbedarf sieht das Ministerium für die Schule. Auch bei Beförderungen soll der Index eine Rolle spielen. Und auch die Stadt will sich bei der Verteilung von Integrationskräften, Sozialarbeitern und OGS-Mitarbeitern an dem Index orientieren. Im Klartext: Schulen in Stufe acht oder 9 sollen mehr Lehrkräfte bekommen. Das Schulministerium betont:

"Der Schulsozialindex ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit und ausdrücklich kein Instrument, um die an Schulen geleistete pädagogische Arbeit zu bewerten. Der Schulsozialindex identifiziert lediglich bestehende soziale Herausforderungen."



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