Hamm ist ausgezeichnet als "stillfreundliche Kommune"

In Hamm gibt es verhältnismäßig viele Gelegenheiten für junge Mütter, ihren Nachwuchs zu stillen. Die Stadt wurde deshalb jetzt vom Landesverband der Hebammen ausgezeichnet.

Stillräume sind in Hamm schon länger ein Thema

Die Auszeichnungen werden zwar erst seit 2019 verliehen, Hamm setzt sich aber schon seit 2016 damit auseinander, wie die Innenstadt offener für stillende Mütter werden kann. Mittlerweile gibt es 13 Geschäfte und Einrichtungen in der Innenstadt und zehn weitere im restlichen Stadtgebiet. Hier können Frauen sich zurückziehen und ihre Kinder bequem und in Ruhe stillen. Über die Hamm-App können die Öffnungszeiten und Standorte eingesehen werden.

Akzeptanz des öffentlichen Stillens auch in Hamm fördern

Diese Räume sollten aber keineswegs die Mütter aus der Öffentlichkeit vertreiben, betont Angela Wehr von der Netzwerkkoordination Frühe Hilfen. Vielmehr gehe es darum, ihnen eine selbstbestimmte Entscheidung zu ermöglichen, wo sie ihr Kind stillen möchten. Viele Mütter berichten von negativen Reaktionen, wenn sie in der Öffentlichkeit stillen. Zum Teil würden sie sogar weggeschickt. Die Stillräume sollen als eine Art Leuchttürme dienen und zu mehr Offenheit und Akzeptanz für öffentliches Stillen sorgen.

Stillräume helfen betroffenen Müttern in Hamm

Sonja Kleinrath vom Landeshebammenverband erzählt, dass es oft schwer sei, sein Kind unterwegs zu stillen. Viele Restaurants würden die Mütter zum Beispiel auf die Toilette schicken. Noch sind die Stillräume in Hamm nicht so bekannt, werden aber von den Nutzerinnen gut angenommen. Sie freuen sich über den Ort, an dem ihr Kind in Ruhe essen kann. Auch Mütter, die ihre Kinder mit der Flasche füttern, sind in den Räumen willkommen. Es gehe darum, sich an die Bedürfnisse der Kinder anzupassen.

Hamm soll noch stillfreundlicher werden

Eine Mutter aus Hamm beschreibt zwar, dass die Stadt schon auf einem sehr guten Weg sei, es gebe aber trotzdem etwas Verbesserungspotenzial. Sie wünscht sich noch mehr Stillräume und mehr Sichtbarkeit, damit alle Mütter auf die Möglichkeit aufmerksam werden. Angela Wehr vom Hammer Gesundheitsamt hofft außerdem auf die Unterstützung der Hammer Gastronomie. Die sei bisher eine der größten Herausforderungen für viele Mütter und soll nun stärker eingebunden werden.