Hamm rechnet mit Ansturm auf deutschen Pass

Ende Juni (27.6.) ändert sich das Staatsbürgerschaftsrecht in Deutschland. Damit können sich Menschen in Hamm ohne deutschen Pass schneller einbürgern lassen. Für die Stadt Hamm bedeutet das deutlich mehr Arbeit.

Deutscher Reisepass von außen
© viarami/pixabay

Mehr Anträge in Hamm für deutsche Staatsbürgerschaft

Menschen ohne deutschen Pass in Hamm können diesen bald schneller bekommen. Möglich macht das eine Gesetzesänderung. Die gilt ab Ende Juni (27.6.). Die Stadt Hamm erwartet, dass sich dadurch die Zahl der Anträge auf Einbürgerung mindestens verdoppeln wird, heißt es auf Lippewelle-Anfrage. Denn in Zukunft können die Anträge schon nach fünf Jahren statt wie bisher nach acht Jahren gestellt werden und es ist auch eine doppelte Staatsbürgerschaft möglich. Im vergangenen Jahr wollten 1110 Menschen in Hamm den deutschen Pass haben. Im ersten Vierteljahr 2024 waren es 282 Anträge. Genehmigt hat die Stadt im vergangenen Jahr 424 Anträge, im ersten Quartal dieses Jahres schon 229. Derzeit wollen vor allem türkische, russische, serbische und bosnisch-herzegowinische Staatsangehörige den deutschen Pass

Stadt Hamm stellt mehr Mitarbeiter für Bearbeitung der Anträge ein

Voraussetzung für die Einbürgerung sind u.a. gute Deutschkenntnisse, Straffreiheit und eine Erwerbstätigkeit. Bis der Antrag genehmigt ist, dauert es in Hamm rund 12 Monate. Der Schnitt in NRW liege bei 18 Monaten, so die Stadt. "Um die bereits vorliegenden Anträge abarbeiten zu können, wurde ein sog. Backoffice-Bereich geschaffen. In diesem Zuge wurde der Aufgabenbereich personell aufgestockt", heißt es von der Stadt wörtlich auf unsere Anfrage. Eine weitere personelle Aufstockung aufgrund der neuen Rechtslage werde gerade umgesetzt.

Antrag kann per Mail an die Stadt Hamm geschickt werden

Die Stadt glaubt, dass die Informationen zum neuen Einbürgerungsrecht bei den Betroffenen weit verbreitet sind. In der Sitzung des Integrationsrates am 11. Juni wurden die Mitglieder über das neue Einbürgerungsrecht informiert, sagt die Stadt. Wer in einem „Selbst-Check“ zu dem Ergebnis kommt, die Einbürgerungsvoraussetzungen zu erfüllen, kann den Antrag auf dem Postweg zusenden oder an das Postfach einbuergerung[at]stadt.hamm.de senden oder diesen in den Hausbriefkasten einwerfen. Mehr braucht der Einbürgerungs-Interessierte zunächst nicht zu tun. Die Anträge werden abgearbeitet und im Laufe der Bearbeitung wird seitens der Stadt ein Termin angeboten, heißt es auf LW-Anfrage.

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