Hammer Betriebe kommen unterschiedlich gut durch die Krise

Die Industrie- und Handelskammer Dortmund hat ihren Jahresbericht vorgestellt. Vor allem die Kommunikation der Landes- und Bundesregierung sehen die Unternehmen in der Region kritisch.

© geralt / Pixabay

Vielen Unternehmen bei uns in Hamm macht die Corona-Pandemie zu schaffen. Das sagt die Industrie- und Handelskammer Dortmund. Vielen Betrieben gehe es dramatisch schlecht. Der Lockdown füge den Firmen irreparabele Schäden zu. Die IHK hofft, dass 2021 nicht in eine ähnliche Richtung geht. So wie im Moment könne es nicht weitergehen. Die IHK kritisiert vor allem die schlechte und widersprüchliche Kommunikation von Bund und Land. Die Hälfte der IHK-Unternehmen in der Region findet die mangelhaft. Das Krisenmanagement der Regierung müsse sich also dringend ändern, sagt die IHK.

Auch die Teststrategie der Bundesregierung konnte die IHK nicht überzeugen. Jetzt auch das System Test, Click & Meet abzuschaffen sei falsch, sagt die IHK. Zwar sei das Konzept sehr kompliziert für die Kunden. Aber es habe die Menschen motiviert, einen Test zu machen. Der Wirtschaft eine Verweigerungshaltung vorzuwerfen, sei also falsch.

Industrie ist Gewinner der Pandemie

Einige Unternehmen kommen aber auch gut mit den aktuellen Herausfordungen zurecht. Jeder dritte Betrieb findet seine Lage gut. Gerade in der Industrie läuft es gut, sagt die IHK. Besonders boomt im Moment die deutsche Autoindustrie. Vor allem auf dem chinesischen Markt ist die Nachfrage extrem. Auch die Logistiker und Lebensmittelhändler kommen gut durch die Corona-Pandemie. Zwei Drittel der Betriebe im IHK-Gebiet mussten noch keinen Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Deutlich schlechter sieht es da in anderen Branchen aus. Dort ist jedes Vierte Unternehmen in Kurzarbeit. Das betrifft vor allem die Textilhändler, Schausteller oder Messebauer, sagt die IHK.

Weniger Azubis als normal


Im Fokus der IHK stehen auch die Ausbildungen. Normalerweise stellt sie jedes Jahr über 5000 neue Auszubildende ein. 2020 waren es nur 4254 - fast 1000 weniger. Diese Delle dürfe nicht dazu führen, dass in den nächsten Jahren wichtige Fachkräfte fehlen, warnt die IHK.

Weitere Meldungen