Hochwasser in Hamm: Pegel von Lippe und Ahse sinken weiter

Lippeverband und Feuerwehr Hamm rechnen nicht damit, dass die Pegel der Flüsse in Hamm wieder steigen. Am Ahsedeich sind weiter Einsatzkräfte des THW vor Ort.

Die Flüsse in Hamm sind in den letzten Tage über die Ufer getreten
© Radio Lippewelle Hamm

Technisches Hilfswerk weiter am Ahsedeich an der Soester Straße in Hamm

Die Lage an den Deichen in Hamm entspannt sich. Die Pegel von Ahse und Lippe sinken weiter. Die Situation am Ahsedeich an der Soester Straße ist unverändert stabil, sagt die Hammer Feuerwehr am Freitagnachmittag. Dort arbeiten kontinuierlich zehn Einsatzkräfte des THW weiter. Sie pumpen nachlaufendes Wasser ab. Sie werden wohl bis ins neue Jahr vor Ort bleiben, sagt die Hammer Feuerwehr. Auch die Ahse sinkt weiter, der Pegel lag am Freitagnachmittag bei 3,07 Meter. Ebenfalls fast einen Meter unter dem Höchststand vom Dienstag (26.12.). Der Wasserstand der Lippe sei deutlich heruntergegangen, sagt der Lippeverband. Der Pegel lag am Freitagnachmittag (29.12.) bei 4,86 Meter. Am Mittwochmittag (27.12.) lag er fast einen Meter höher. Damit sinkt auch die Warnstufe für die Lippe. 

Feuerwehr Hamm beendet Einsatz am Lippedeich

Sowohl Lippeverband als auch Feuerwehr erwarten nicht, dass die Pegel um den Jahreswechsel wieder steigen. Mit dem erneuten Regen werden sie vermutlich stagnieren, so der Lippeverband. Die Hammer Feuerwehr hat ihre Maßnahmen am Lippedeich am Lausbach bereits am Donnerstag (28.12.) beendet. Die letzten Feuerwehrleute hatten den Einsatzort am Donnerstagnachmittag gegen halb sechs verlassen. Dort seien keine weiteren Maßnahmen nötig, sagt der Lippeverband. Trotzdem sei immer noch viel Wasser in der Lippe. Der beobachtet den Deich deswegen auch weiter. Es dauere normalerweise fast zwei Wochen bis sich der Wasserstand in der Lippe wieder auf den Normalzustand einpegle. Andere Auffälligkeiten am Lippedeich gebe es Stand Freitagnachmittag keine.

THW übt Umgang mit Hochwasser mit Feuerwehr Hamm

In solchen Hochwasserlagen wie aktuell an der Ahse in Hamm helfe vor allem das Technische Hilfswerk, sagt Matthias Wiebusch von der Hammer Feuerwehr. Die hätten die entsprechenden, speziell ausgebildeten Fachberater und Maschinen zum Sandsäcke befüllen. Die probieren sie auch vorab aus. Natürlich nicht mit tausenden Säcken wie in der aktuellen Einsatzlage, sondern 200 bis 300, sagt Wiebusch. Das THW habe auch Deiche, um eine solche Hochwasserlage üben zu können. Dort könne man dann auf Knopfdruck Wasser durchsickern lassen. Einen dieser Übungsdeiche gebe es beispielsweise in Münster. Auch einige Feuerwehrleute aus Hamm waren vor kurzem bei einer Übung dort mit dabei, sagt Wiebusch. "Wir haben daraus mitgenommen, wie viele Menschen man eigentlich für eine solche Aufgabe braucht", sagt er. Dadurch habe man schon einmal einen Eindruck gewinnen können. Was jetzt an der Ahse aber vor allem geholfen habe, seien die Kollegen vom THW, die solche Einsatzlagen regelmäßig üben. "Wir von der Feuerwehr stellen vor allem die Manpower", sagt Wiebusch. 

Hochwasser in Hamm über Weihnachten 2023

Alle Entwicklungen während der Weihnachtstage könnt ihr im Live-Ticker nachlesen. Mehrere hundert Menschen haben an Weihnachten und zwischen den Jahren dafür gekämpft, dass der Deich an der Ahse hält und tausende Sandsäcke verlegt. Auch der Lippeverband musste am höchsten Flussdeich Europas in Hamm eingreifen. In vielen anderen Orten in Deutschland bleibt die Hochwasserlage weiter angespannt.

Weitere Meldungen