Interesse in Hamm an neuer Wagenknecht-Partei

Ehemaliger Ratsherr und Parteisprecher der Linken in Hamm zeigt sich interessiert. Es gibt aber auch Kritik aus Hamm an den Inhalten.

Sahra Wagenknecht gründet eine eigene Partei.
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Kreisverband der neuen Partei in Hamm möglich

Sahra Wagenknecht gründet ihre eigene Partei. Das soll im nächsten Jahr passieren. In Hamm sind Anfang des Jahres Dutzende Mitglieder aus der Linke ausgetreten, auch die beiden linken Ratsvertreter Selda Izci und Roland Koslowski. Koslowski vermutet, dass es in Zukunft auch einen Kreisverband der BSW in Hamm geben könnte.

"Von denen, die im Februar den Linke-Kreisverband verlassen haben, kann ich mir vor allem bei den Jüngeren vorstellen, dass einige einen Kreisverband der neuen Partei BSW vor Ort gründen. Ich werde allein aus Altersgründen nicht dazu gehören." - Roland Koslowski, ehemaliger Linke-Ratsherr und Parteisprecher in Hamm

Ehemalige Linke in Hamm sehen unterschiedliche Positionen beim Thema Migration

Sahra Wagenknecht hat jetzt erst einen Verein mit dem Namen "Bündnis Sahra Wagenknecht". Er soll die Parteigründung kommendes Jahr vorbereiten, auch mit Blick auf die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Oberstes Ziel sei es, eine neue Wirtschaftspolitik der Vernunft zu etablieren. Zudem müsse man wegkommen von einer ungeregelten Zuwanderung und einem planlosen Öko-Aktivismus. Die Position von Wagenknecht zum Thema Migration sehe er sehr kritisch, sagte Koslowski. Ähnlich sieht das auch Alisan Sengül, der lange für die Linke im Rat der Stadt saß und auch Vorsitzender des Kreisverbands war. Es gebe nicht in allen Punkten Übereinstimmungen, aber mit den Positionen Wagenknechts zur Friedenspolitik oder zur sozialen Gerechtigkeit stimme er überein. Für ihn sei das ein "erfreulicher Tag" für die Demokratie. Die neue Partei könne unzufriedene Menschen ansprechen, die nicht zur Wahl gegangen sind oder aus Protest AfD gewählt hätten. "Das sind ja nicht alles Nazis", so Sengül gegenüber der Lippewelle. Er selbst werde die Gründung der Partei im Januar mit Interesse verfolgen.

Linken-Bundestagsfraktion sorgt sich um Existenz

Linksfraktionschef Bartsch hat bestätigt, dass zehn Bundestags-Abgeordnete aus der Partei ausgetreten seien. Wenn das mehr als zwei Abgeordnete tun, gilt die Fraktion nur noch als Gruppe und hat weniger Rechte- und weniger Geld. Bartsch forderte die Abtrünnigen auf, neben dem Parteibuch auch ihr Mandat zurückzugeben, dann könnten andere Mitglieder der Linkspartei nachrücken.

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