Jubel an der Gebrüder-Grimm-Schule

Die Grundschule in Bockum-Hövel erhält als erste in Hamm den Deutschen Schulpreis. Er ist mit einem Preisgeld von 100.000 Euro verbunden.

© Radio Lippewelle Hamm

Die Gebrüder Grimm Schule hat soeben den deutschen Schulpreis 2019 gewonnen. Der Preis ist mit 100.000 Euro verbunden. Insgesamt hatten sich 250 Schulen bundesweit beworben. 15 waren in die engere Auswahl gekommen. Die Schule will davon einen Anbau finanzieren. Knapp die Hälfte der 220 Kinder an der Grimm-Schule hat einen Migrationshintergrund, fast die Hälfte bekommt Leistungen aus dem Bildungs-und Teilhabepaket, jedes 10. Kind hat Förderbedarf. Beim Public Viewing in der Schulaula wurde der Sieg gefeiert.

Knapp 180 Schüler haben sich zusammen mit ihren Lehrern in der Aula der Gebrüder-Grimm-Schule versammelt. Die Lehrer umarmen sich, die Kinder hopsen ganz aufgeregt herum und alle freuen sich tierisch, dass sie zur besten Schule 2019 in Deutschland gewählt wurden. Die Begründung der Jury: "Die Schule sei ein exzellentes Vorbild für innovative Schulentwicklung".

Die Begründung der Jury

Die Gebrüder-Grimm-Schule liegt in einem sozial benachteiligten Stadtteil in Hamm. Auf engem Raum versammelt die Grundschule rund 220 Kinder. Knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler erhalten Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, mehr als 100 haben Migrationshintergrund, etwa jedes zehnte Kind hat sonderpädagogischen Förderbedarf. Unter diesen Bedingungen schafft es die Schule, dass jedes Kind seine individuellen Talente und Stärken erkennen und zeigen kann. „Die Gebrüder-Grimm-Schule hat die Not zum Motor ihrer Entwicklung gemacht“, sagt Professor Michael Schratz, Erziehungswissenschaftler von der Universität Innsbruck und Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises. „Als Brennpunktschule, die in räumlicher Enge und mit wenigen Ressourcen zurechtkommen musste, hat sie in den vergangenen zehn Jahren eine Umgebung geschaffen, in der Lernen hervorragend gelingt. Ein exzellentes Vorbild für innovative Schulentwicklung, von dem andere Schulen lernen können.“

Das Schuljahr an der Gebrüder-Grimm-Schule ist in wiederkehrende, mehrwöchige Epochen unterteilt, in denen die Kinder, mal in der Klasse, mal in jahrgangsgemischten Gruppen lernen. Sie wählen sich selbst Themen und bearbeiten sie eigenständig in der vorgegebenen Zeit. Über die Lernziele bis zum Ende der vierten Klasse informiert der Kinderlehrplan in kindgerechter Sprache. Im Stundenplan fest verankert ist auch das Lernkaleidoskop. Dabei handelt es sich um eigens hierfür vorbereitete Lernräume, in denen Schülerinnen und Schüler individuell nach eigenem Tempo und Anspruch lernen. Einen besonderen Stellenwert nimmt an der Schule das Loben und Wertschätzen ein. Höhepunkt sind die monatlichen Schulversammlungen, bei denen sogenannte Lobbriefe verlesen werden, die nicht nur Lernleistungen würdigen, sondern auch positive Verhaltensweisen im Alltag.

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Gebrüder-Grimm-Schule erhält Schulpreis

Der Moment der Bekanntgabe...

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