Kanzler Scholz spricht über Projekte in Hamm

Bei einem Besuch im Wahlkreis Hamm – Unna II in Lünen hat Bundeskanzler Olaf Scholz sich über eine Stunde lang den Fragen von Besuchern gestellt und auch etwas zu Projekten in Hamm gesagt.

Bundeskanzler Olaf Scholz auf Wahlkampftour im Wahlkreis Hamm - Unna II.
© Langer

Kanzler stellt sich kritischen Fragen

Zur Veranstaltung mit Bundeskanzler Olaf Scholz hatte der Hammer SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Thews eingeladen, der die Veranstaltung auch moderierte. Über 450 Interessierte hatten ein Eingangs-Ticket erhalten - das Interesse sei aber deutlich größer gewesen, so Thews. Scholz war am Montag, 13. Januar, zunächst in Bielefeld, bevor er in Lünen Station machte. Unter dem Motto "Olaf Scholz im Gespräch" hielt sich Scholz im Hansa-Saal in Lünen nicht mit langen Reden auf, sondern startete sofort in eine Fragerunde. Die Besucher stellten dabei durchaus auch kritische Fragen, unter anderem zum Beamtentum, der Finanzierung von Impfschäden, zur komplizierten Bürokratie oder zum Gesundheitswesen und zum Klimawandel.

Scholz befürwortet Wasserstoff-Allianz in Hamm

Im Gespräch mit den Besuchern im Saal, aber auch hinterher mit Pressevertretern unterstrich Scholz auch noch einmal die Bedeutung von Wasserstoff für die Zukunft. In der Stromproduktion werde sich vieles ändern, und hier liege ein besonderer Fokus auf Wasserstoff. Es sei ein großes, deutschlandweites Netz für entsprechende Pipelines geplant, dafür würden mehr als 20 Milliarden Euro investiert. Die Planung sehe privatwirtschaftliche Investitionen vor, die staatlich abgesichert würden, so Scholz. Darüber hinaus sei dann die Verarbeitung und Nutzung von Wasserstoff vorgesehen. Regionen bzw. Projekte wie die "Wasserstoffallianz" in Hamm würden von den Plänen profitieren, so der Kanzler - vor allem, wenn sie bereits erste Schritte eingeleitet oder schon umgesetzt hätten.

Kanzler fordert weniger Bedenken bei Baugebieten

In Deutschland, den Bundesländern und einzelnen Städten wie Hamm fehlen Wohnungen - und die Lage sei unter anderem durch die steigenden Energiepreise und Zinsen noch verschärft worden. Über die geplanten 20 Milliarden Euro hinaus müsse weiter Geld in den sozialen Wohnungsbau fließen, betonte der Kanzler. Viele Investoren oder Bauträger würden mittlerweile umplanen und statt auf Luxuswohnungen auf geförderte Wohnungen setzen und das sei im Interesse der Bürger, so Scholz weiter. Das Bauen sei durch einige Gesetzesänderungen erleichtert worden. Auch den Firmen selbst soll das Bauen leichter gemacht werden. Wer allerdings wünsche, dass es bezahlbaren Wohnraum oder auch bezahlbares Eigentum gebe, der dürfe sich weiteren Baugebieten nicht verwehren. Bauland sei wichtig, konkrete Planungen stießen vor Ort aber auch immer wieder auf Widerstände. Hier sei Solidarität nötig. Auch in Hamm sind Baugebiete geplant.

Der Kanzler im Interview

Vor der Bundestagswahl sprechen wir mit allen Spitzenkandidaten der Parteien. Das Interview mit Olaf Scholz aus dieser Reihe könnt ihr hier hören.


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