Kinder in Hamm häufiger in Betreuung nach der Schule

Knapp zwei Drittel der Kinder in Hamm wird nach der Schule betreut

Insgesamt wird der offene Ganztag mittlerweile von fast der Hälfte der Grundschülerinnen besucht. Der Anteil der Schüler mit Zuwanderungsgeschichte liegt sogar etwas höher, bei über 52 Prozent. Insgesamt gingen im vergangenen Schuljahr 3415 Kinder in die OGS. Das sind über 500 mehr als zwei Jahre vorher. Auch immer mehr FörderschülerInnen gehen in die Nachmittagsbetreuung. Der Anteil ist innerhalb von zwei Jahren von einem Drittel auf fast die Hälfte gestiegen. Wenn man die Übermittagsbetreuung dazu nimmt, werden fast zwei von drei Grundschulkindern in Hamm nach der Schule betreut. In Hamm ist der offene Ganztag am Limit, sagen die Wohlfahrtsverbände in Hamm. Vom Land gab es im Juli 2023 viele Fördergelder für den offenen Ganztag in Hamm.

Eltern mit Migrationshintergrund wählen in Hamm häufiger Gesamtschule

An den Hauptschulen sinkt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund, an den Gesamtschulen steigt er an. Er hat sich fast angenähert:

60 Prozent sind es an Hauptschulen, 57 Prozent an Gesamtschulen. Generell steigt der Anteil der Schüler, die nicht Deutsch sprechen, an allen Schulformen. An der Gesamtschule ist er am höchsten (46,6 Prozent), gefolgt von Haupt-, Förder-, Realschule und Kolleg. An den Gymnasien liegt er bei kaum einem Viertel (24,1 Prozent). An den Grundschulen sind es im Schnitt 39 Prozent, allerdings sind da die Unterschiede zwischen den Stadtteilen erheblich. An den Kitas spricht jedes vierte Kind zu Hause kein Deutsch. Der Anteil ist aber innerhalb von zwei Jahren gesunken, von 32 auf 27 Prozent. Immer mehr Eltern wählen höhere Stundenkontingente. Bei einer Mehrheit, 53 Prozent, sind es das Maximum von 45 Stunden pro Woche, 46 Prozent wählen 35 Prozent. Einige Schulen aus Hamm haben die höchste Stufe im Sozialindex bekommen, weil sie sich besonders für Integration einsetzen oder viele Kinder aus Zuwandererfamilien betreuen.

Realschule hat in Hamm die Nase vorn

Bei den Übergängen von der Grund- auf die weiterführende Schule wird häufiger die Realschule und seltener das Gymnasium empfohlen.

(29,8 gegenüber 26,5 Prozent). An eine Gesamtschule gehen vor allem Kinder mit einer Realschulempfehlung, sogar noch etwas mehr als mit einer Hauptschulempfehlung. Auch bei den Übergängen in die Oberstufe, also die Sekundarstufe 2, steigt der Anteil der Gesamtschulen, der Anteil der Gymnasien sinkt. Sie haben aber mit 71 Prozent weiter deutlich die Nase vorn. In Hamm gibt es seit einigen Jahren eine dritte Gesamtschule, die Arnold-Freymuth-Schule in Herringen. Eine Gymnasialempfehlung bekommen Viertklässler in Hamm seltener als im NRW-Schnitt. Der Unterschied beträgt fast 10 Prozentpunkte bei Jungen, bei Mädchen fast 9 Prozent. Der Faktencheck Bildung hat sich auch das Verhältnis der Geschlechter in den Bildungseinrichtungen angeschaut. Demnach gibt es generell etwas mehr Mädchen als Jungen in der Schule (Grundschule: 50,6 zu 49,4 Prozent). An den Gymnasien ist der Unterschied noch größer (53,2 zu 46,6 Prozent).

Mehr schulmüde Kinder in Hamm

Nach Corona ist die Zahl der Schulschwänzer in Hamm auffällig gestiegen. An Grundschulen hat sich der Anteil der Schüler und Schülerinnen mit 100 und mehr unentschuldigten Fehlstunden von 1,7 auf 3,6 Prozent verdoppelt. An Hauptschulen liegt er sogar bei über 11 Prozent. An Gesamtschulen hat er sich kaum erhöht, an Gymnasien ist er leicht gesunken. Es gibt auch immer mehr Eltern, die unerlaubt die Ferien ihrer Kinder verlängern. An Grundschulen gab es deswegen im letzten Schuljahr 35 Bußgeldbescheide, an Hauptschulen 18. Viele Lehrer sagen, dass sie nach Corona manche Jugendlichen nicht mehr erreichen oder interessieren können. In den Grundschulen gibt es bald (22.1.) Halbjahreszeugnisse. Dann suchen sich die Viertklässler in Hamm ihre weiterführende Schule.