Krankenhausbetten in Hamm: Streichen oder belegen?

Die geplante Neuordnung der Krankenhäuser in NRW wird konkret. Die Kliniken erfahren, welche Behandlungen sie künftig anbieten dürfen. IN Hamm sind die Johanniter in einer ersten Stellungnahme zufrieden.

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Konzentration auch in Hamm

Die Krankenhäuser in Hamm gehören zu den größten Arbeitgebern in der Stadt. Allein die Johanniter haben rund 3.000 Mitarbeiter. Die Kliniken sollen sich auf bestimmte Angebote konzentrieren. Endgültig entschieden über die Reform wird erst nächstes Jahr. Die Barbara-Klinik hält sich deshalb aktuell mit einer offiziellen Bewertung noch zurück. Die Johanniter mit den Standorten des Marienhospitals und des EVK zeigen sich auf unsere Anfrage in einer ersten Stellungnahme zufrieden. Das Ministerium sei der Auffassung, dass z. B. die wichtigen Elemente der stationären Versorgung, wie Allgemeine Innere, Allgemeine Chirurgie, Hochkomplexe Intensivmedizin, aber auch die Geriatrie weiterhin im Versorgungsauftrag der Johanniter Kliniken Hamm liegen sollen. Die Johanniter schreiben dazu wörtlich: "Dies trifft auch unseren Wunsch und unsere Erwartungshaltung an unser zukünftiges medizinisches Leistungsspektrum".

Perinatalzentrum weiter in Hamm

Der überwiegende Teil der beantragten speziellen Leistungsgruppen, z. B. aus der Kardiologie, aber auch Spezialgebiete wie z. B. die Bariatrische Chirurgie, die Stroke Unit oder das Perinatalzentrum werden durch das Votum des Ministeriums ebenfalls bestätig, heißt es. "Daher empfinden wir das aktuelle Votum des Ministeriums als Rückenwind für unser Vorhaben die Johanniter-Kliniken Hamm medizinisch, inhaltlich in die Zukunft zu führen.", so die Johanniter. Die Barbaraklinik hat noch nicht auf unsere Anfrage geantwortet. Die Kliniken haben bis zum 11. August Zeit gegenüber dem NRW- Gesundheitsministerium schriftlich Stellung zu beziehen. Auch danach werde es noch Gespräche geben, so die Johanniter. Der Versorgungsauftrag tritt dann Anfang nächsten Jahres in Kraft.

Auch in Hamm stellt sich die Frage der Finanzierung

Ein Problem ist das Budget. Für die Kosten der Reform - etwa durch die Schließung ganzer Abteilungen und Neubauten an anderer Stelle - hat das Land bis 2027 rund 2,5 Milliarden Euro bereitgestellt. Allein die Krankenhäuser in Köln fordern rund 1 Milliarde Euro, sagte uns der Hammer Landtagsabgeordnete Justus Moor. Wörtlich heißt es auf unserer Anfrage von den Johannitern: "Wir hoffen, dass unsere nachhaltige medizinische Versorgungsstrategie für Hamm und das Umland gesehen wird und finanziell Unterstützung findet. Die entsprechenden Anträge haben wir natürlich gestellt."

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