Krankenhäuser: EVK und Marienhospital in Hamm fusionieren

Das St.-Marien-Hospital und das EVK werden zum größten Teil durch die Johanniter GmbH übernommen, falls das Kartellamt zustimmt. Entsprechende Spekulationen kursieren seit Wochen.

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Die Johanniter wollen 67 Prozent von Valeo übernehmen, dazu gehören auch die Kliniken in Lippstadt und Gronau. Die übrigen 33 Prozent der Anteile bleiben beim aktuellen Mitgesellschafter Ev.-Krankenhaus-Lippstadt-Förder-Stiftung. Beim Marienhospital liegt der Anteil der Johanniter bei 100 Prozent. Das Marienhospital 1 am Santa Monica Platz soll zunächst stehen bleiben. So weit seien die Planungen noch nicht. Auch sollen alle Abteilungen bleiben.

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Hamms Oberbürgermeister Marc Herter äußert sich vorsichtig optimistisch

Die wirtschaftliche Situation in den Häusern und der neue Krankenhausplan der Landesregierung setzten auch die Krankenhäuser massiv unter Druck, so Herter. Hinzu komme der Mangel an Ärzten und Pflegekräften.

Durch die gleichzeitige Übernahme der beiden südlich der Lippe gelegenen Krankenhausträger Marienhospital und EVK entstehe jetzt in Hamm ein zweiter leistungsstarker Krankenhausverbund neben der St.-Barbara-Klinik im Norden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Eine Kooperation mit der Barbaraklinik bei den Angeboten sei jetzt das Gebot der Stunde, so Herter. Es sei gut, dass die Kliniken nicht von einem privaten Investor übernommen werden, sondern von einem erfahrenen gemeinnützigen Träger wie den Johannitern.

Das betont auch Karsten Weymann, Ratsherr der Grünen. Er will die Johanniter möglichst bald zu einer Sitzung des Gesundheitsausschusses einladen. "Für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hamm und die nähere Umgebung bleibt es bei den über die Jahrzehnte bewährten kurzen Wegen zur Vollversorgung auf einem hohen medizinischen Niveau.", wird Weymann zitiert.

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Hintergrund der Fusion

Die Johanniter sind einer der größten christlichen Träger im Gesundheitsbereich. Ihr gehören derzeit 125 Einrichtungen: Rehakliniken, Seniorenheime und neun Akutkrankenhäuser in fünf Bundesländern, darunter in Bonn und Gronau.

Der Zusammenschluss soll für Hamm Vorteile bringen - auch, was die Mitarbeitergewinnung betrifft. Offenbar ist der Hintergrund der Fusion auch die schwierige wirtschaftliche Lage der Kliniken, die sich in der Coronazeit noch verschärft hat. Dazu kommt, dass der aktuelle Krankenhausplan der Landes NRW eine Konzentration von Fachbereichen an einzelnen Häusern vorsieht.

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