Kritische Lage der offenen Ganztagsbetreuung in Hamm

Die Arbeitsgemeinschaft Hammer Wohlfahrtsverbände hat am Donnerstag (19.10.) gegen die vom Land NRW geplante Anhebung der OGS-Pauschalen um drei Prozent protestiert. Diese Steigerung sei zu gering, gerade im Hintergrund der Inflation.

Die Demonstranten vor der Jahnschule.
© Radio Lippewelle Hamm

Personalkostensteigerung in den letzten Jahren

Innerhalb der letzten zwei Jahren sind die Personalkosten in den offenen Ganztagsschulen um circa 13 Prozent gestiegen. Als Hauptgrund hierfür wird von der Arbeitsgemeinschaft Hammer Wohlfahrtsverbände vor allem die aktuelle Inflation angeführt. Im aktuellen NRW-Hausplanentwurf für 2024 ist eine verpflichtende Anhebung der OGS-Pauschalen um drei Prozent vorgesehen. Dies sei zu wenig, sagt Elmar Marx aus dem Vorstand der Caritas Hamm: "Es gibt nach wie vor die gesetzliche Steigerung von drei Prozent. Wir haben aber eine Tarifsteigerung von 13 Prozent. Das heißt, zehn Prozent der Finanzierung fehlt."

Landesministerin weicht Demonstranten aus

Deshalb haben sich circa 100 Betroffene aus den Hammer Wohlfahrtsverbänden vor der Jahnschule in Hamm-Herringen getroffen. Der Ort wurde bewusst gewählt: Die Landesministerin für Schule und Bildung, Dorothee Feller, hatte zeitgleich vor Ort einen Auftritt. Die Demonstranten haben dabei auf einen konstruktiven Austausch mit der Ministerin gehofft, um auf ihre Aufforderungen aufmerksam zu machen. Dazu ist es jedoch nicht gekommen, schildert Marx: "Die Ministerin ist offensichtlich der Demo ausgewichen und durch die Hintertür in die Schule gegangen. In ihrer Ansprache ist sie mit keinem Satz darauf eingegangen." Die Arbeitsgemeinschaft Hammer Wohlfahrtsverbände zeigt sich enttäuscht.

Stadt Hamm unterstützt Demonstranten

Auf der Demonstration anwesend war hingegen Oberbürgermeister Marc Herter. Die Stadt Hamm sowie der Städtetag seien auf der Seite der Protestierenden, so Herter. Gute Bildung und Betreuung kriege man durch gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die man fair bezahlt. Deshalb seien die Lohnerhöhungen dringend notwendig.

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