Lachgas in Hamm: Diskussion um Verbote
Veröffentlicht: Montag, 10.02.2025 18:19
In Hamm wächst die Diskussion um die Partydroge Lachgas. Die Jugendsuchtberatung registriert vermehrt Anfragen von Eltern zum Thema. Für die Stadt ist ein Verbot kein Thema.

Prävention von Partydroge ist ein Thema in Hamm
Die Partydroge Lachgas ist auch in Hamm im Trend. Im Sommer 2024 meldete die Stadt Hamm erste Fälle, in denen der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) Jugendlichen Lachgas-Dosen abnahm. Dennoch sieht die Stadt aktuell keinen Bedarf für ein Verkaufsverbot. Die Polizei in Hamm berichtet von vier Anzeigen wegen Lachgas bis einschließlich 09. Februar. Auf Lippewelle-Nachfrage erklärte ein Sprecher, dass es sich dabei vor allem um Verstöße beim Transport und die Vermüllung durch die Gasflaschen handelte. Obwohl der Konsum von Lachgas nicht verboten ist, wächst auch in Hamm das Interesse an Präventionsmaßnahmen. Die Jugendsuchtberatung des Arbeitskreises Jugendhilfe e.V. sagte, es gebe vermehrt Anfragen von Eltern zum Thema Lachgas. Auch Schulen in Hamm wünschen sich mehr Informationen zu der Partydroge.
Jugendsuchtberatung in Hamm hält Verbot von Lachgas für sinnvoll
David Szymura, stellvertretender Einrichtungsleiter der Jugendsuchtberatung, spricht sich für ein Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige aus. Er betont, wie wichtig aus seiner Sicht beispielsweise auch Werbeverbote seien.
"Das macht schon Sinn. Man sollte nicht alles zu jeder Zeit bekommen können. Bevor wir immer nur über Verbote nachdenken, sollten wir auch darüber nachdenken, welche Möglichkeiten haben wir noch, Konsum möglicherweise zu verhindern. Wenn man durch Hamm läuft und in Schaufenster guckt ... man könnte auch von Werbeverboten sprechen, dass diese Lachgasflaschen gar nicht gezeigt werden oder anders verpackt werden." - David Szymura, Jugendsuchtberatung Hamm
Schüler in Hamm haben schon Erfahrungen mit Lachgas
Eine Lippewelle-Umfrage unter einigen Jugendlichen aus Hamm ergab, dass einige von ihnen durchaus schonmal Kontakt zum Thema hatten. Ein 13-Jähriger meinte, ein Verbot würde seiner Ansicht nach aber noch mehr Jugendliche dazu anregen, Lachgas überhaupt erst zu probieren, weil der Reiz dann noch größer sei. Eine Sechstklässlerin aus Hamm hat in ihrer Wohnumgebung bereits mitbekommen, dass Lachgas konsumiert wurde. Sie schließt das für sich aber aus, aufgrund von nicht vorhersehbaren gesundheitlichen Folgen:
"Ich hab keine Erfahrungen damit gemacht, aber bei mir in der Nähe, in Werries, da nehmen das viele, ich sehe auch überall diese Flaschen davon. Und ich finde das nicht so gut, das zieht ja auch Konsequenzen, nicht, dass das mit der Lunge auch irgendwelche Krankheiten macht." - Sophie, Schülerin in Hamm