Landwirte ziehen auch in Hamm Bilanz

2024 war für die Bauernfamilien in der Region Ruhr-Lippe ein ereignisreiches Jahr: Von politischen Protesten über Wetterextreme bis hin zu gesundheitlichen Herausforderungen für Nutztiere reichten die Herausforderungen.

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Politische Herausforderungen auch in Hamm

Das Jahr 2024 begann auch für die Landwirte in Hamm mit großen Herausforderungen, berichtet der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen

Kreisverbandes Ruhr-Lippe, Thomas Döring. Am 8. Januar protestierten über 1500 Traktoren auf der B1 gegen die geplante Streichung der Agrardieselkonditionen und die Besteuerung landwirtschaftlicher Zugmaschinen. Diese Maßnahmen der Bundesregierung führten zu Unmut und Unsicherheit unter den Bauern und Bäuerinnen. Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe, Thomas Döring, betonte die Notwendigkeit von Planungssicherheit und verlässlichen politischen Rahmenbedingungen. Auch das Mercosur-Freihandelsabkommen (mit Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay) sorgte für Besorgnis, da es weitreichende Folgen für die heimische Landwirtschaft und Verbraucher haben könnte.

Wetterextreme und Ernteergebnisse in Hamm

Das Jahr 2024 war geprägt von extremen Wetterbedingungen, und die haben dann auch die landwirtschaftlichen Betriebe in Hamm getroffen. Nach einem nassen Winter und Frühjahr litten die Getreidebestände unter Staunässe, was zu erheblichen Ertragsverlusten führte. Dennoch konnten im Herbst bessere Ernteergebnisse erzielt werden, insbesondere bei Zuckerrüben und Kartoffeln. Die Landwirte freuten sich über ausreichend Futter für ihre Tiere, da Wiesen und Weiden gut gewachsen waren. Die Blauzungenkrankheit stellte jedoch eine große Herausforderung dar, da ein neuer Serotyp dieser Viruserkrankung auftrat, der Rinder und Schafe stark belastete.

Ausblick auf 2025

Mit Blick auf das kommende Jahr zeigt sich Thomas Döring optimistisch, was die Wetterbedingungen betrifft. Die Saat konnte im Herbst gut ausgebracht werden, und die Pflanzen entwickeln sich zufriedenstellend. Politisch bleibt die Lage jedoch unsicher. Döring betont die Bedeutung einer sicheren heimischen Nahrungsmittelversorgung für eine stabile Demokratie und fordert von der Politik, die notwendigen Rahmenbedingungen für die Zukunft der Landwirtschaft zu schaffen.

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