Leere Ringbuslinie in Hamm: Befragung soll Klarheit liefern

Alle zwei Stunden dreht ein Bus in Hamm seine Runden, doch nur selten steigen Fahrgäste ein. Die Ringbuslinie fährt meistens leer durch die Stadt. Das zeigen zwei Zählungen der Stadtwerke Hamm im vergangenen Jahr.

Bus der Stadtwerke Hamm
© Radio Lippewelle Hamm

Wenig Fahrgäste auf Ringbuslinie in Hamm

Viele Jahre haben die Jusos - die Jugendorganisation der SPD - in Hamm für die Einführung einer Ringbuslinie in Hamm gekämpft. Eine Buslinie, die im Kreis alle Stadtteile von Hamm miteinander verbindet. Seit zwei Jahren ist der Bus im zweistündigen Takt auf unseren Straßen unterwegs. Doch nur selten sitzen Fahrgäste darin. Die CDU hat daher in einer Anfrage an die Stadtverwaltung nach der konkreten Auslastung gefragt. Die Auswertung der Stadt hat jetzt der Westfälische Anzeiger veröffentlicht. Demnach fahren jeden Tag durchschnittlich 211 Passagiere mit der Ringbuslinie.

Stadtwerke haben Fahrgäste in Bussen in Hamm gezählt

Um die tatsächliche Nutzung der Ringbuslinie in Hamm herauszufinden, haben die Stadtwerke Hamm im Mai und November des vergangenen Jahres jeweils über zehn Tage das Fahrverhalten der Hammer gezählt. Laut WA sind demnach deutlich mehr Menschen im Norden mit dem Bus unterwegs als im Süden. Dabei ist die Nachfrage im Hammer Nahverkehr durchaus da. Laut der Untersuchung sind jeden Tag rund 37.500 Menschen im Hammer Busnetz unterwegs. Davon macht die Ringbuslinie rechnerisch nur 0,6 Prozent aus

Ringbuslinie in Hamm kostet jährlich 400.000 Euro

Die Große Koalition hatte die Ringbuslinie mit dem neuen Nahverkehrsplan im Jahr 2021 auf den Weg gebracht. Ziel war es, die Stadtteile besser zu verbinden und ein attraktives Angebot zu schaffen, damit mehr Fahrgäste die Busse in Hamm nutzen. Der SPD-Fraktionschef Justus Moor sagte damals, es sei das beste Busnetz, das unsere Stadt je hatte. Die Opposition hatte damals im Rat die Einführung der Ringbuslinie kritisiert, weil er nur werktags und nur alle zwei Stunden fährt. Die FDP lehnte den Ringbus als Geldverschwendung ab. Jedes Jahr kostet das Angebot die Stadt etwa 400.000 Euro.

Befragung zum Nahverkehr in Hamm läuft

Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung besteht aktuell die Möglichkeit, sich online oder schriftlich zum neuen Nahverkehrsplan zu äußern: Das geht über die Homepage der Stadt bis zum 11. August. Zeitgleich liegen die Planungen im Technischen Rathaus aus (Bautechnisches Bürgeramt im EG). Sie sind zu den üblichen einzusehen. Am Mittwoch, dem 12.07. und Mittwoch, dem 09.08. von 14.00 Uhr bis 18.30 Uhr gibt es Sprechstunden zum Thema im Stadtplanungsamt

Metrobus in Hamm soll vieles besser machen

In den nächsten Jahren sollen bereits erste Anregungen im Hammer Nahverkehr umgesetzt werden. Geplant sind unter anderem zwei Pilotlinien "Metrobus" mit zehn oder 20-minütigem Takt, ein Bedarfsverkehr ohne Fahrplan und Linienbindung per App, Internet oder Telefon sowie eine stärkere Verbindung zwischen Bus und Bahn.

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