Luke Mockridge-Show im Maxipark vor Absage

Der Maxipark prüft die Absage der Luke Mockridge Show im November. Grund dafür sind seine abwertenden Aussagen über behinderte Sportler und Sportlerinnen. Der Paralympics-Gewinner Hellmich äußert sich bei Besucher der Delpschule in Hamm.

© Jesse / Radio Lippewelle Hamm

Viele Städte und Hallen sagen Mockridge-Auftritte ab - auch Maxipark in Hamm?

Der Maxipark überlegt, die Show von Luke Mockridge abzusagen. Der Comedian hatte sich in einem Podcast abfällig über paralympische Sportler und Sportlerinnen geäußert. Mockridge soll im November im Festsaal des Maxiparks auftreten. Für seine Aussagen hatte er sich entschuldigt, das kam bei vielen Athleten aber nicht ehrlich gemeint rüber. Wegen seiner Aussagen haben schon andere Hallen die Shows gestrichen, zum Beispiel Gelsenkirchen. Auch in anderen Städten wie Castrop-Rauxel denkt man über Absagen nach. Der Sender Sat.1 hat eine neue Show, die im Herbst starten sollte, gestoppt. Man hoffe auf einen Entscheidung in den nächsten Tagen, heißt es vom Park. Nachfragen, um Karten zurückzugeben, habe es beim Maxipark noch keine gegeben. Möglicherweise würden sich die Besucher aber auch eher direkt an den Veranstalter wenden.

Im Lippewelle-Gespräch sagt uns Pressesprecherin des Maxiparks Tanja Stute, dass sich auch das gesamte Team des Maxiparks von den herabwürdigenden Aussagen von Luke Mockridge gegenüber Menschen mit Behinderung distanziert.

" Wir, die Mitarbeiter des Maxiparks, finden das genauso menschenverachtend und beschämend und können das überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn es unsere Veranstaltung wäre, dann hätten wir die auch direkt abgesagt. Leider sind wir nicht die Veranstalter, sondern haben die Räumlichkeiten nur vermietet. Wir sind also vertraglich gebunden und müssen den Konsens mit dem Veranstalter suchen, um da eine Einigung zu finden." - Tanja Stute, Pressesprecherin des Maxiparks Hamm
© Radio Lippewelle Hamm

Paralympics-Gewinner nennt Aussagen von Mockridge "schwach"

Der paralympische Sportler Jan Helmich ist ebenfalls schockiert von den Aussagen. Er hat Bronze im Rudern bei den Spielen in Paris geholt und hatte danach die Alfred-Delp-Förderschule hier in Hamm besucht. Das Thema beschäftigt ihn, er sei in den letzten Tagen schon öfter danach gefragt worden. Jeder könne sagen, was er sagen möchte, aber man müsse dann halt auch darauf vorbereitet sein, dass es Gegenwind gebe und dass die Leute ihre Frustration damit zum Ausdruck brächten. Im Parasport gebe so viele Situationen, wo man einfach auch anhand der Sachlage humorvolle, lustige Inhalte hätte. Anhand der Aussagen von Mockridge würde aber klar werde, dass er sich noch nie wirklich damit befasst habe, sagt Helmich im Lippewelle-Gespräch.

"Der Typ hat sich nie mit dem Paraleistungssport auseinandergesetzt, der hat sich nie Paralympics angeguckt, ansonsten wüsste der, dass das, was er da sagt, nicht nur unheimlich diskriminierend und abwertend ist, sondern auch überhaupt gar nicht die Leistungsfähigkeit der Athleten darstellt. Das ist die Weltspitze an Leistungssportlern, die das zum Teil ihr Leben lang machen, die da Vollzeit dran beteiligt sind und das so zu reduzieren auf ein paar Lacher, wirklich auf Kosten der Athleten, das ist sehr, sehr schwach."

Vereinzelte Auftritte des Podcast-Hosts Nizar Akremi sind auch abgesagt

Nachdem sich Luke Mockridge im "Die Deutschen Podcast" über Menschen mit Behindertung lustig gemacht hat, stehen jetzt auch die beiden Podcast-Hosts Nizar Akremi und Shayan Garcia in der Kritik. Deshalb sind laut Medienberichten bereits vereinzelte Auftritte des Comedian Nizar Akremi abgesagt worden. Ob sich der Vorfall auch auf die Podcast-Tour von Nizar Akremi und Shayan Garcia auswirkt, ist derzeit noch unklar.

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