Mangel an Arztpraxen belastet Kinderklinik Hamm

Die Kinderklinik in Hamm spürt den Mangel an Kinderarztpraxen in Hamm. Zwei Praxen in Werries und in Bockum-Hövel haben in den vergangenen beiden Jahren für Kassenpatienten geschlossen.

Richtig deuten: Kopfschmerzen äußern sich bei Kindern oft anders.
© Andrea Warnecke/dpa-tmn

Kinderklinik in Hamm spürt den Mangel an Kinderarztpraxen

Auch die Kinderklinik spürt den Mangel an Kinderarztpraxen in Hamm. Das sagte Sprecherin Bettina Hagemann-Otte auf Lippewelle-Nachfrage. Zwei Hammer Praxen in Werries und in Bockum-Hövel haben in den vergangenen beiden Jahren für Kassenpatienten geschlossen. Jetzt, zum 1. April, wird die Praxis Reinecke in der südlichen Innenstadt ihren Betrieb einstellen. Sie nimmt deswegen keine neue Patienten mehr auf. Viele von ihnen wenden sich an die Kinderklinik an der Werler Straße. Darunter seien auch viele eingewanderte Familien, die sich vielleicht mit dem deutschen Gesundheitswesen noch nicht auskennen, heißt es von der Sprecherin. Dabei sei die Grundregel: "Wenn ich nicht damit rechne im Krankenhaus aufgenommen zu werden, sollte ich nicht in die Kinderklinik kommen." Das sage ja schon der Begriff "Notaufnahme". Weil Notfälle in der Klinik Vorrang haben, könne es schon mal mehrere Stunden dauern, bis Patienten mit Ohrenschmerzen oder Fieber behandelt werden können.

Gemeinsam nach Lösungen für Hamm suchen

Im März wollen sich niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und Prof. Dr. Wolfgang Kamin als Leiter der Kinderklinik zusammensetzen und nach Lösungen suchen. Denkbar wäre zum Beispiel Aufklärung über eine Kampagne im Quartier, sagte die Sprecherin. Das Grundproblem seien die fehlenden Nachfolger für die Arztpraxen, denn viele sind über 60 Jahre alt. Allerdings fehle auch in der Klinik Personal.

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