Mehr als 360 Wohnungslose in Hamm

In Hamm leben seit Corona mehr Wohnungslose. Das sind nicht nur die Wohnungslosen, die auf der Straße leben, sondern auch eine große Zahl verdeckt Wohnungsloser, die bei Freunden, Bekannte oder Familie unterkommen.

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Zahlen in Hamm im Vergleich zum Vorjahr gesunken

Insgesamt sind es 367 Wohnungslose. Diese Zahlen haben die freien Träger der Wohnungslosenhilfe in Hamm veröffentlicht. Es sind 30 Personen weniger als im Vorjahr. Der Anteil der wohnungslosen Frauen ist gestiegen.

Wenige Wohnungslose leben auf der Straße. Der Großteil ist verdeckt wohnungslos und betreibt sogenanntes „Couchsurfing“. Diese Menschen übernachten bei Freunden, Familie oder Bekannten, teilweise mit wechselndem Aufenthaltsort. Obwohl verdeckt Wohnungslose scheinbar ein festes Dach über dem Kopf haben, bringt auch diese Form der Wohnungslosigkeit Herausforderungen mit sich. Denn die Sozialarbeiter begegnen diesen Menschen schwerer.

Seit Corona gibt es mehr Wohnungslose in Hamm

Im Vergleich zu anderen haben Wohnungslose schlechtere Chancen eine Wohnung zu bekommen, erklärt Martina Denter von der evangelischen Perthes Stiftung, in Hamm gäbe es zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Denn Vermieter befürchten, dass die Miete nicht regelmäßig gezahlt wird. Außerdem gibt es viele Vorurteile gegenüber Wohnungslosen, sagt Martina Denter. Auch hohe bürokratische Hürden und Probleme auf dem Arbeitsmarkt seien Gründe, dass die Zahl der Wohnungslosen seit Corona steigen, so Denter.

Arbeit oder Ausbildung als Wohnungsloser in Hamm

Ohne feste Adresse sei es schwierig eine Arbeit zu finden oder einen bestehenden Job zu behalten, so Thomas Velmerig vom Katholischen Sozialdienst. Auch Leistungen wie Kindergeld und Arbeitslosen zu erhalten, gestalte sich problematisch. Die Wohnungslosenhilfe bietet Möglichkeiten Briefe zu erhalten: Denn ein fester Job oder finanzielle Unterstützung sei ein Schritt raus aus der Wohnungslosigkeit, so Martina Denter.

Hilfsangebote und Schlafstätten in Hamm

Schlafstellen wie in der Dortmunder Straße oder die geplante Notschlafstätte in der kleinen Alleestraße sind wichtige Angebote, so Denter. Besonders im Winter bieten Schlafstellen Schutz vor kalten Nächten. Wohnungslose schlafen dort und verlassen die Einrichtungen tagsüber.

Eine Schlafstätte ist keine dauerhafte Unterkunft, die Wohnungslosigkeit bleibt bestehen, deshalb fordert Martin Denter mehr bezahlbaren Wohnraum in Hamm.

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