Mehr Nachfrage, weniger Platz in der Corona-Zeit

Corona-Frust, beengte Wohnverhältnisse, wenig sozialer Ausgleich: Die Fälle häuslicher Gewalt häufen sich während der Pandemie.

© Symbolbild / Pixabay

Das Hilfetelefon für Frauen zählte 2020 über 51.000 Beratungen - 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch hier sei diese Entwicklung spürbar, sagte uns die Leiterin des Hammer Frauenhauses Sarah Gaber. Laut Gaber wenden sich seit der Corona-Krise generell mehr Hammerinnen an ihr Team als vorher. Sie erlebe aber keinen durchgängigen Ansturm, sondern eher eine wellenartige Entwicklung.

Frauenhaus derzeit ausgelastet

Das Frauenhaus sei derzeit - wie gewöhnlich - komplett ausgelastet. Ihr Team berate aber jeden und vermittle bei Bedarf an andere Schutzräume mit freien Plätzen in der Region. Dafür gebe es auch eine Website mit interaktiver Karte, so Gaber: www.frauen-info-netz.de.

Die Pandemie beeinflusse die Arbeit im Hammer Frauenhaus aber auch anders, sagt sie: Hilfesuchende, die dort nachts vor der Tür stünden, würden zum Beispiel erst einmal in einer separaten Wohnung untergebracht. Ins Haupthaus dürften sie nur mit negativem Corona-Schnelltest.

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