Metallindustrie in Hamm hat Verständnis für VW

Die Lage bei VW beschäftigt auch viele Unternehmen in Hamm und der Region. Der Konzernvorstand hat Werksschließungen und Entlassungen nicht mehr ausgeschlossen. Betriebsrat und IG Metall wollen dagegen ankämpfen.

© Unternehmensverband Westfalen-Mitte e.V.

Standort Deutschland hat es schwer

"Wenn VW hustet, dann sind die Zulieferer erkältet", sagte uns Volker Verch, Geschäftsführer des heimischen Unternehmensverbands. An einem Arbeitsplatz in der Automobilindustrie hängen zwanzig in der Zulieferbranche, sagt Verch. In Hamm gehört Hella dazu, in Werne z.B. Kyocera. Viele andere Zulieferer sind vor allem in Südwestfalen zu Hause. Immer mehr, auch große Traditionsunternehmen in Deutschland, bauen Arbeitsplätze in Deutschland ab, betont Verch: z.B. Miele in Gütersloh, Bosch oder Hella in Lippstadt. Das sei auch bei vielen Mittelständlern nicht ausgeschlossen. Sie denken über die Produktion im Ausland nach. Dabei gehe es um Nachbarländer wie Polen oder Frankreich, u.a. weil da die Energiekosten deutlich geringer seien.

Am 12. September startet Tarifrunde bei Metallern

Vor diesem Hintergrund erwartet Verch schwierige Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie. Die Tarifrunde in NRW beginnt am 12. September. Verch ist Mitglied der Tarifkommission der Arbeitgeber. Die Gewerkschaft fordert 7 Prozent mehr, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Bei vielen mittelständischen Unternehmen sinken Produktivität und Geschäftserwartungen, sagt Verch. Er sei gespannt, wie die Gewerkschaft das angesichts der schwierigen Lage der Unternehmen und der niedrigen Inflationsrate erklären wolle. Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, erklärte: „Unsere Forderung wird der Lage von Beschäftigten und Unternehmen gerecht und ist dringend geboten“. Und weiter: „Die Inflationsrate mag sinken, aber dennoch bleiben für die Menschen die Preise an der Kasse weiter hoch“.

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