Nach ASB-Insolvenz in Hamm drohen Versorgungslücken

Träger der freien Wohlfahrtspflege sollen nach der Insolvenz des ASB in Hamm für die Kunden einspringen, aber auch sie stoßen an ihre Grenzen.

ASB-Kleidung
© ASB

Unklare Perspektiven in Hamm

Nach der Insolvenz des Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Hamm sind die Kunden besorgt, wie es für sie weitergeht. Abhilfe schaffen sollen jetzt Träger der freien Wohlfahrtspflege in Hamm. Dazu gehören neben der AWO Ruhr-Lippe-Ems (AWO RLE) auch der Caritasverband, Der Paritätische, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sowie die Diakonie. Nicht nur die Mitarbeitenden hätten unklare Perspektiven, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Träger.

Nicht alle in Hamm können aktuell übernommen werden

Vor allem die zahlreichen unterstützungsbedürftigen Kundinnen und Kunden in Hamm sollten Perspektiven haben. Rainer Goepfert als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Hamm (AG Wohlfahrt) und Geschäftsführer der AWO RLE kann nicht alle Sorgen zerstreuen:

„Sicher ist, dass die AG-Wohlfahrt nach jetzigem Stand nicht alle Klientinnen und
Klienten versorgen kann" Rainer Goepfert, Sprecher AG-Wohlfahrt

Man versuche nun, die Lücken bestmöglich zu schließen - was vor allem aber auch beim ambulant betreuten Wohnen nicht überall gelingen werde, so Goepfert. Hier seien auch die Träger der AG-Wohlfahrt ausgelastet und nur sehr begrenzt aufnahmefähig und deshalb werde weiter nach Lösungen für die unversorgten und unterstützungsbedürftigen Menschen gesucht. Der Hausnotruf läuft durch die Caritas weiter und der Fahrdienst des AWO Tochterunternehmens DasDies werde in Einzelfällen Fahrten übernehmen, aber längst nicht alle Kunden bedienen können, sodass auch hier Bedarf sei.

Großeltern in Hamm protestieren

Die AG-Wohlfahrt betont, sie mache schon lange auf die schlechte finanzielle Situation und drohende Insolvenzen in der Freien Wohlfahrtspflege aufmerksam, beispielsweise im vergangenen Oktober im Rahmen der landesweiten Kampagne „NRW bleib sozial“. Ein weiterer Teil der Kampagne war die sogenannte „Black Week“ Mitte Juni, bei der auch in Hamm vor allem auch Großeltern vor der Lutherkirche protestierten. Die Finanzierungsprobleme bedrohten aktuell nicht nur den Bereich der Offenen Ganztagsschulen, sondern auch Migrationsdienste, die Kindertagesbetreuung und Angebote der Eingliederungs- und Altenhilfe. Werde hier nicht nachgebessert, seien weitere Angebotseinschränkungen und auch Insolvenzen absehbar, so Goepfert:

"Soziale Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt sind nicht nur in Hamm
stark gefährdet" Rainer Goepfert, Sprecher AG-Wohlfahrt

So zeige eine aktuelle Umfrage der AG-Wohlfahrt auf Bundesebene, dass bereits im vergangenen Jahr knapp zwei Drittel der Einrichtungen und Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege ihre Angebote einschränken oder ganz einstellen mussten.

Finanzierung auch für Hamm ein Thema

Mehr als drei Viertel der Befragten rechnen demnach damit, ihre Angebote auch im kommenden Jahr weiter einschränken zu müssen. Bund, Land und Kommunen seien nun in der Pflicht, sich zur bestehenden sozialen Infrastruktur zu bekennen und für eine verlässliche und auskömmliche Finanzierung in den anstehenden Haushaltsberatungen zu sorgen, so Goepfert abschließend.

Hilfe für Ratsuchende im Bereich Ambulant Betreutes Wohnen

Bei diesen aktuellen Angeboten im Bereich des Ambulant Betreuten Wohnens der Träger der freien Wohlfahrtspflege in Hamm können sich Ratsuchende melden:


AWO Ruhr-Lippe-Ems: Ambulant Betreutes Wohnen

Violetta Hollon

Tel.: 0172/3951123

E-Mail: hollon@awo-rle.de

Carina Röttger

Tel.: 0151 - 67263394

E-Mail: roettger@awo-rle.de

www.awo-rle.de/menschen-mit-handicap

Antoniusstraße 22

59065 Hamm


Caritas: Caritas Beratungszentrum

Franziskanerstraße 3

59065 Hamm

Tel.: 02381/144-0

www.caritas-hamm.de


Diakonie: Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten

Alexandra Wiszniewski

Tel.: 02303 – 250 2423

E-Mail:awiszniewski@diakonie-ruhr-hellweg.de


Übergangshilfe Unna e.V.

Rembrandtstraße 2

59423 Unna

Tel.: 02303 / 96806-16

Mobil: 0179 4200903

Fax: 02303 / 96806-29

E-Mail: s.elmenthaler@uebergangshilfe-unna.com

www.uebergangshilfe-unna.de

Geschäftsführung: Sonja Elmenthaler

Vorsitzender: Maurice Lehnen

 

Ambulant Betreutes Wohnen in der Stadt Hamm

Münsterstraße 21

59065 Hamm

Tel.: 02381 92907-70

Fax: 02381 92907-99

Mobil: 0172 1685125

Ansprechpartner: Christian Kellermann



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