Nach Messerangriff auf der Meile: Mann aus Hamm in U-Haft

Kurz nachdem die Meile in Hamm zur Waffenverbotszone gemacht wurde, hat es da am Wochenende einen Messerangriff gegeben. Das Opfer: ein Mann, der eigentlich nur helfen wollte. Und der mutmaßliche Täter sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

Waffenverbotszone rund um den Santa-Monica-Platz.
© Hammerschmidt / Radio Lippewelle Hamm

Mann aus Hamm will Streit auf der Meile schlichten: Dann wird er mit einem Messer angegriffen

Auf der Südstraße in Hamm ist es in der Nacht zu Sonntag (15. September 2024) gegen 2.30 Uhr zu einem Streit zwischen einem 20-Jährigen und einer Frau gekommen. Laut Polizei beobachtete ein unbeteiligter 56-Jähriger aus Hamm die Auseinandersetzung und wollte "schlichtend eingreifen".

Dieser Plan ging allerdings nach hinten los: Am Ende griff der jüngere den älteren Mann mit einem Messer an, verletzte ihn dabei am Oberkörper, und flüchtete. 

56-Jähriger aus Hamm im Krankenhaus, Verdächtiger vorläufig festgenommen

Rettungskräfte brachten den 56-Jährigen ins Krankenhaus. Er sei aber zu keiner Zeit in Lebensgefahr gewesen, heißt es von der Polizei. 

Im Zuge der Ermittlungen konnten Beamte den Verdächtigen dann auch kurze Zeit später (gegen 3.30 Uhr) an seiner Wohnanschrift in Hamm vorläufig festnehmen. Auch das mutmaßliche Tatmittel, ein Klappmesser, stellten sie sicher. Weil es Hinweise gab, dass der 20-Jährige Alkohol und/oder andere Drogen intus hatte, entnahmen die Polizisten ihm zudem eine Blutprobe. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Seit Montag, 16. September, sitzt der ehemalige Intensivtäter in U-Haft.

Südstraße in Hamm ist seit zwei Wochen Waffenverbotszone

Weil es im Bereich der Südstraße im vom Santa-Monica-Platz immer wieder zu Straftaten mit Messern und Co. kommt, gilt er seit dem 31. August 2024 eigentlich als sogenannte Waffenverbotszone. 

Die gibt es NRW-weit bis jetzt nur in Hamm, Köln (an den Ringen) und Düsseldorf (Altstadt). Was bedeutet das konkret? In besagten Bereichen darf bis auf wenige Ausnahmen keiner Waffen und bestimmte Messer tragen. In Hamm soll das bald zum Beispiel auch am Hauptbahnhof gelten. Videoüberwachung gibt es da ja schon länger - genau wie auf der Südstraße.

Waffenverbotszone in Hamm: Was bedeutet das?

Waffenverbotszonen ermöglichen es der Polizei, strengere Verbote für Waffen und bestimmte Messer durchzusetzen und auch ohne besonderen Anlass zu kontrollieren. 

Die Verbotszone auf der Hammer Meile ist allerdings zeitlich begrenzt: auf die Nächte von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag, jeweils zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens. Räumlich umfasst der Bereich die Südstraße vom Marktplatz bis zum Ostring und den Santa-Monica-Platz.

Über die bestehenden gesetzlichen Regelungen hinaus darf da zu den besagten Zeiten keiner Waffen wie Reizstoffsprüh- oder Elektroimpulsgeräten sowie Messer mit einer feststehenden oder feststellbaren Klingenlänge von mehr als vier Zentimetern dabei haben. Von dem Verbot ausgenommen sind Anwohner, Gastro-Mitarbeiter oder zum Beispiel auch Handwerker. Wer gegen das Verbot verstößt, dem droht eine Geldbuße von bis zu 10.000 Euro.

Personenbezogene Waffenverbote in Hamm

Die Polizei hat außerdem 39 Menschen aus Hamm den Besitz von erlaubnisfreien und erlaubnispflichtigen Waffen verboten (sogenanntes "Waffenverbot im Einzelfall" auf Grundlage des Waffengesetzes). 

Im Rahmen des speziellen Konzepts zur Verhinderung von Messergewalt werden außerdem Waffentrageverbote für einschlägig in Erscheinung getretene Personen nach dem Polizeigesetz angeordnet. Das ist nochmal strenger als die Regelung nach dem Waffengesetz. Bei Verstoß beginnen die Zwangsgelder bei 250 Euro.

Polizei Hamm will Videoüberwachung in der Innenstadt ausweiten

Die Hammer Polizei will parallel auch ihre Videoüberwachung in der Innenstadt ausweiten. Seit April gibt es ja schon Kameras an der Südstraße und im Umfeld des Hauptbahnhofs. In Kürze soll das Westentor folgen.

Weitere Meldungen