Neonazi-Treffpunkt mitten in Hamm

Innenministerium zählt zwei Dutzend Veranstaltungen seit 2016

© Symbolbild / Radio Lippewelle Hamm

Im Neonazi-Zentrum am Kentroper Weg hat es in den vergangenen knapp vier Jahren rund zwei Dutzend Veranstaltungen gegeben.

Das schreibt das NRW-Innenministerium auf eine Anfrage der Grünen im Landtag.

Das Ministerium listet neun Konzerte auf mit Rechtsrock-Bands und Liedermachern, eine Rechtsschulung, aber auch Feiern- z.B. zu Ostern, Silvester und Nikolaus, aber auch zu Geburtstagen. Veranstalter ist meist der Kreisverband der Partei "Die Rechte", sogenannte "Zeitzeugenvorträge" wurden auch von der NPD Hamm/Unna organisiert. Zuletzt gab es ein Konzert mit drei Rechts-Rock-Bands am 17. August. Die Stadt habe dabei nicht um Hilfe des Landes gebeten, schreibt das Innenministerium.


Antifa kritisiert Stadt

Die Hammer Antifa kritisiert das. Man habe den Auftritt der drei Bands nicht verhindern können, weil die Veranstalter den Termin als Privatfeier deklariert hatten, so damals ein Stadtsprecher. Den Neonazis würde damit aber signalisiert, dass selbst ein durch die Stadt erlassenes Verbot für sie keine Konsequenzen habe. Das komme einem Freibrief gleich, so die Hammer Antifa. Es sei wichtig, den NRW-weit wichtigen Nazi-Treffpunkt schnellstmöglich zu schließen. Nur so könne verhindert werden, dass sich die Rechtsrock-Szene durch Konzerte, Liederabende und andere Veranstaltungen finanziere. Der NRW-Verfassungsschutz hat demnach in diesem Jahr zum ersten Mal über das Gebäude am Kentroper Weg berichtet. Aktivitäten gebe es dort aber bereits seit 2012.

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