Neue Hauptschule in Hamm für 50 Millionen Euro

Im Hammer Norden soll für 50 Millionen Euro eine neue Schule gebnaut werden. Das hat der Rat am Dienstag nach fast zweistündiger Debatte beschlossen, mit den Stimmen der Ampelkoalition und der CDU. Das "Bildungszentrum Nord" ist dabei mehr als eine weitere Hauptschule - so sieht es jedenfalls Oberbürgermeister Marc Herter. Dazu gehören ein sogenannter "Maker Space", also Werkstätten und Labore für praktisches Lernen, und auch die Schule für pharmazeutisch-technische Angestellte soll dort angesiedelt werden. Herter spricht von einem "Leuchtturm für das ganze Land". CDU-Fraktionschef Daniel Tümmers, der selbst die Martin-Luther-Hauptschule leitet, nennt es einen Meilenstein. Denn bisher war die SPD nicht gerade als Verfechter der Hauptschulen bekannt, anders als CDU, FDP und auch die Hammer Grünen.

Kritik von ProHamm und Linke

Das Bildungszentrum wäre die erste neue Hauptschule in Hamm seit 20 Jahren. Eigentlich ist diese Schulform ja vielfach totgesagt worden. Tatsächlich hat sich die Zahl der Hauptschulen in Hamm innerhalb von zehn Jahren halbiert, von zehn auf fünf. Das betonen Pro Hamm und Linke. Die Karlschule im Hammer Norden habe beispielsweise nur 13 Anmeldungen für die fünfte Klasse. Allerdings ändert das sich im Laufe der Zeit. Weil viele an an anderen Schulen scheitern, verdoppeln sich die Schülerzahlen oft in höheren Klassen. Dazu kommen geflüchtete Jugendliche. Diese Schülerinnen und Schüler wären aber besser an einer Gesamtschule aufgehoben, betonen Pro Hamm und Linke, denn dort könnten sie alle Abschlüsse machen. Und die Eltern wollten das so. Die reinen Anmeldezahlen sprechen derzeit dagegen. Für das nächste Schuljahr mussten an der Sophie-Scholl-Gesamtschule zwar 30 Kinder abgelehnt werden, aber an der Friedensschule und der Freymuthschule ist noch genug Platz. Bis das neue Bildungszentrum Nord steht, werden aber noch einige Jahre vergehen.