Polizei in Hamm denkt über mobile Videokameras nach

Die Pläne für eine Videobeobachtung in Teilen der Hammer Innenstadt werden konkreter. Das teilt die Polizei auf Lippewelle-Anfrage mit. 

© Polizei Hamm

Videokameras im Bahnhofsviertel oder auf der Südstraße?

Am Mittwoch (6.12.) hat Innenminister Herbert Reul die neuen mobilen Videobeobachtungsanlagen vorgestellt. Auch Mitarbeiter der Hammer Polizei sind in Duisburg dafür geschult worden, teilte uns ein Polizeisprecher mit. "Eine mobile Videobeobachtung in Teilen des Hammer Bahnhofsviertels ist für die Hammer Polizei denkbar, dies gilt auch temporär für die Südstraße – also an bestimmten Tagen und in bestimmten Zeitfenstern, aber nicht rund um die Uhr.", heißt es wörtlich von der Polizei. Start könnte im 1. Vierteljahr 2024 sein.

Kameras könnten Sicherheitsgefühl in Hamm stärken

Für eine Videobeobachtung spreche eine generalpräventive Wirkung und die bessere Steuerbarkeit von Einsätzen durch das frühzeitige Erkennen von kritischen Situationen. Auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger werde gestärkt. Zuletzt hatte die CDU in Hamm eine Videoüberwachung des Bahnhofsviertels gefordert, weil sich manche Passanten wegen der Drogenszene dort unsicher fühlen.

Reul verspricht Datenschutz

Die Polizeibehörden in NRW können ab sofort mobile Videoanlagen beschaffen. Sie könnten an Kriminalitätsschwerpunkten oder bei größeren Veranstaltungen eingesetzt werden. Auch bei Fußballspielen oder in Waffen- und Böllerverbotszonen rund um Silvester könnten sie eingesetzt werden, erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul.

Alle 47 Kreispolizeibehörden können Anlagen zentral bestellen. „Aber“, so Reul, „der Bedarf muss gut begründet sein, die Anlagen werden nicht einfach leichtfertig verteilt.“ Der Datenschutz, so der Minister, sei jederzeit gewährleistet. 

Mast mit sechs Kameras

Die nötige Technik steckt in einem rund zwei Meter langen und drei Meter hohen Anhänger, der sich praktisch überall abstellen lässt. Aus dem Dach ragt ein Mast hervor, der mit sechs Kameras ausgestattet ist und bis zu fünfeinhalb Meter hochgefahren werden kann. Die Bilder mit bis zu 40-fachem optischen Zoom werden in die zuständige Polizei-Behörde übertragen und live ausgewertet. „Die Anlage ist zehn Tage autark ohne Nachladen arbeitsfähig“, so Reul. Sie wird mit Brennstoffzellen betrieben. 

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