Reaktionen aus Hamm auf Wahl in Brandenburg

Am Sonntag (22.9.) haben die Menschen in Brandenburg einen neuen Landtag gewählt. Wir haben die Reaktionen der Politikerinnen und Politiker aus Hamm gesammelt.

© PantherMedia / Martin Konopka

Hamm-SPD "glücklich" über Ergebnis

Zum achten Mal in Folge gewinnt die SPD in Brandenburg die Wahl. Stefan Heitkemper ist Chef der SPD in Hamm und hat natürlich auch die Wahl verfolgt. Er ist glücklich über das Ergebnis: Die SPD habe in Brandenburg großartige Politik in den letzten Jahren gemacht, sagte Heitkemper im Lippewelle-Gespräch:

"Insbesondere bei der Wirtschaftspolitik lagen die Werte im Spitzenbereich, und es ist einfach ein bisschen schade dass es nicht reicht insbesondere für eine Koalition zwischen SPD und CDU, es fehlt ein Sitz, deswegen werden auch Gespräche mit dem BSW nötig werden." - Stefan Heitkemper, SPD Hamm

In Brandenburg war Spitzenkandidat Dietmar Woidke auf Distanz zur Bundes-SPD und vor allem zu Kanzler Scholz gegangen. Heitkemper glaubt nicht, dass die Wahlergebnisse in Ostdeutschland mit den schlechten Umfragewerten für Scholz zusammenhängen.

Am BSW kommt keiner vorbei - auch in Hamm

Das BSW wurde bei der Wahl auf Anhieb drittstärkste Partei, hinter SPD und AfD. Eine künftige Landesregierung müsse sich auch "sehr deutlich gegen die Stationierung von US-Raketen in Deutschland aussprechen", sagte der brandenburgische BSW-Spitzenkandidat Robert Crumbach im Deutschlandfunk. Das BSW fordert auch schnelle Friedensverhandlungen nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine. "Die Leute haben das BSW auch wegen dieser Position gewählt", sagte uns der Ratsherr Roland Koslowski, Gründungsmitglied des BSW in Hamm. Deswegen sollte das in der Präambel des Koalitionsvertrags stehen, auch wenn das mit Landespolitik erstmal wenig zu tun habe. In Hamm soll es bis Ende des Jahres einen Kreisverband des BSW geben, sagte Koslowski. Das Interesse sei sehr groß, zu einer ersten Versammlung seien etwa 150 Menschen aus Hamm, Soest und dem Kreis Unna ins HSV Casino gekommen.

CDU-Chef aus Hamm begrüßt Sieg der SPD

Die CDU hat in Brandenburg deutlich Stimmen verloren, sie regierte bisher mit SPD und Grünen. Das habe aber nichts mit dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz zu tun, glaubt der Hammer CDU-Vorsitzende Arnd Hilwig. Die SPD habe offenbar auch Stimmen von CDU-Wählern bekommen, damit sie vor der AfD landet. Michael Kretschmer, CDU-Ministerpräsident aus Sachsen, hatte sogar zur Wahl der SPD im Nachbar-Bundesland Brandenburg aufgerufen. "Die Empfehlung für SPD war hilfreich, um die AfD abzuwenden." Das sei auch gut so, sagte Hilwig im Lippewelle-Gespräch. Auf dem Weg zur Bildung einer neuen Regierung will die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke möglichst noch in dieser Woche Sondierungsgespräche aufnehmen, erst mit der CDU, dann mit dem BSW.

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