Rullko aus Hamm feiert 100 Jahre Jubiläum

Nicht viele Unternehmen schaffen es, sich über so einen langen Zeitraum zu halten. Hamm funktioniert aber auch heute als Standort sehr gut. Wenn es auch neue Herausforderungen gibt. Die Lippewelle hat mit Rullko-Chefin Marie-Christine Ostermann über diese Entwicklung gesprochen.

© Radio Lippewelle Hamm

Stolz auf 100-jähriges Bestehen des Familienunternehmens in Hamm

Nur etwa ein Prozent der Unternehmen in Deutschland schafft es, die Doppel-Null zu erreichen. Der Lebensmittelgroßhandel Rullko aus Hamm hat es aber geschafft und feiert am 22. September das 100-jährige Jubiläum. Darauf ist Geschäftsführerin Marie-Christine Ostermann sehr stolz, sagt sie gegenüber der Lippewelle. Es sei eine große Ehre, diesen Familienbetrieb weiterführen zu dürfen.

Zitatfunktion: "Meine Ur-Großeltern haben vor 100 Jahren in Zeiten von Hyper-Inflation, Armut und politischem Chaos das Unternehmen sehr mutig gegründet. Sie sind damit durch den Krieg gegangen, haben die ganzen Krisen bewältigt und ich darf Rullko jetzt in vierter Generation führen."

Mit gerade einmal 16 Jahren ist Ostermann in das Unternehmen eingestiegen. Ihre Eltern hätten ihr das aber von Anfang an sehr schmackhaft gemacht und sie auch nie unter Druck gesetzt, die Firme irgendwann zu übernehmen.

Rullko wird auch weiterhin in Hamm bleiben

Hamm funktioniere als Logistik-Standort nicht nur wegen der direkten Nähe zur A2 seit dieser langen Zeit so gut. Der Standort sei auch wettbewerbfähig, weil er für Arbeitnehmer sehr attraktiv ist, was bezahlbaren Wohnraum und Lebensqualität angeht. Die Hammer hätten sehr gute Ideen, sind aber auch sehr fleißig und krempeln auch mal die Ärmel hoch, so Marie-Christine Ostermann.

Neue Herausforderungen und Kampf gegen Fachkräftemangel

Wie viele andere Unternehmen auch, stellt sich auch Rullko den Herausforderungen des Fachkräftemangels. Junge Menschen in Hamm seien genauso motiviert wie früher. Es gebe allerdings einen erheblichen Unterschied, sagt Ostermann gegenüber der Lippewelle. Es sei ein reiner Arbeitnehmermarkt geworden, sodass sich die jungen Leute heutzutage aussuchen könnten, wo sie arbeiten möchten. Und das führe auch dazu, dass sie selbstbewusst ihre Forderungen stellen könnten. Allerdings wird es kein Rullko-Lager auf Bali geben, scherzt Ostermann. auch eine Vier-Tage-Woche käme aktuell nicht in Frage, da sie die tägliche Auslieferung von frischen Lebensmitteln gewährleisten muss.

Allerdings Rullko liefert nicht nur Lebensmittel aus, sondern entwickelt auch digitale Lösungen für Großküchen, sodass zum Beispiel Krankenhäuser, Kitas oder Altenheime ihre Menüs planen und genau kalkulieren können. So würden weniger weniger Lebensmittel in der Tonne landen.

Großer Umbau in Rhynern geplant

Aus der ehemaligen Caféteria direkt neben dem Großmarkt in Rhynern wird ein komplett neues Schulungszentrum entstehen. Kunden aber auch Mitarbeiter werden dort die Räume für Schulungen und Weiterbildungen nutzen können. Und auch Büros sollen entstehen - dafür wird die Kelleretage der derzeitigen Geschäftsstelle am Hellweg in Hamm-Süden dicht gemacht und in das Schulungszentrum verlagert. Der Bau des Schulungszentrum wird allerdings noch etwa ein Jahr dauern. 

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