Schiedsrichter: Kaum Gewalt auf Fußballplätzen in Hamm
Veröffentlicht: Freitag, 25.08.2023 07:59
Nach mehreren gewalttätigen Vorfällen bei Kreisliga-Spielen hat der Fußballkreis Beckum den kommenden Spieltag abgebrochen. In Hamm ist das kein Thema, sagt der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschusses, Torsten Perschke.
Schlägereien und Beleidigungen auf Fußballplätzen
In den vergangenen Jahren ist der Ton bei Fußballspielen deutlich rauer geworden. Das merken neben den Spielern auch die Schiedsrichter, die auf dem Platz für ein faires Spiel sorgen sollen. Nicht selten werden sie dabei selbst zur Zielscheibe. Dabei ist die Situation in Hamm vergleichsweise entspannt, so der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschusses Torsten Perschke. "Ich trage seit 1998 Mitverantwortung für die Schiedsrichter im Kreis Unna/Hamm. Seitdem ist eine Zunahme der Gewalt auf den Sportplätzen nicht zu bemerken. Anders als in benachbarten Kreisen - hier fallen mir vor allem Bochum, Dortmund oder zuletzt auch der Kreis Beckum ein", betont er. "Was aber deutlich abnimmt, das ist der Respekt gegenüber uns Schiedsrichtern."
Fußballkreis Beckum setzt Spieltag aus
Als Reaktion auf die massive Gewalt auf Sportplätzen hat der Fußballkreis Beckum den kommenden Spieltag ausgesetzt. Am Wochenende dürfen auf den Plätzen keine Fußballspiele stattfinden. Diese Entscheidung kann der Hammer Schiedsrichter zwar nachvollziehen, teilt aber den Lösungsansatz nicht. "Indem ich das Problem in das Schaufenster der Öffentlichkeit stelle, löse ich es nicht. Hier werden Unschuldige quasi in Sippenhaft genommen", so Perschke. In Hamm wird also auch an diesem Wochenende weiter gespielt. "Man darf nicht vergessen, dass 98 Prozent der Fußballspiele friedlich verlaufen", betont er.
Fall bei TSC in Hamm sorgt für Aufsehen
Trotz der geschilderten Harmonie kommt es aber auch auf Hammer Fußballplätzen immer wieder zu gewalttätigen Vorfällen. Zuletzt hatte ein Fall bei einem Benefizspiel des TSC gegen SVF Herringen für Aufsehen gesorgt. Eigentlich sollte es ein friedliches Spiel in der Fußball-Kreisliga A werden - zugunsten der Erdbeben-Opfer in Syrien und der Türkei. Allerdings endete die Partie mit einer Roten Karte. Laut Zeugen und WA-Berichten soll ein Spieler vom TSC einem Gegenspieler vom SVF Herringen mit voller Absicht ins Gesicht getreten haben - und zwar, als der schon am Boden lag. Das hat im Nachgang für viel Aufregung gesorgt - auf dem Platz und auch beim Publikum. Der TSC-Spieler habe sich mittlerweile entschuldigt und sagt, dass es keine Absicht war. Er wolle seinen Gegenspieler außerdem gerne mal zum Essen einladen.