Schulen in Hamm blicken gespannt aufs Ferien-Ende

Das NRW-Schulministerium hat sich bereits dafür ausgesprochen, nach den Weihnachtsferien bei Präsenzunterricht zu bleiben. Das heißt, die Kinder in Hamm starten - Stand jetzt - am kommenden Montag erst mal alle im Klassenzimmer. Hier gibt's ein Stimmungsbild aus Hamm.

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Noch einige Tage lang können Schüler in NRW ihre Weihnachtsferien genießen - dann geht es auch hier in Hamm zurück ins Klassenzimmer. Angesichts der Corona-Lage ist allerdings längst eine Diskussion darüber entbrannt, ob es nächste Woche mit Präsenzunterricht weitergehen soll. Bislang ist NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst auf jeden Fall dafür. Wir haben euch gefragt: Wie seht ihr das?

Eltern in Hamm sind sich uneinig

Auf unserer Facebookseite sind sich die Lippewelle-Hörer uneinig. Die einen gehen lieber auf Nummer sicher und fordern Distanz- oder Wechselunterricht, um die Kontakte ihrer Kinder weiter zu verringern. Andere betonen, wie wichtig diese Kontakte für junge Menschen sind. Justin zum Beispiel spricht sich klar für Präsenzunterricht aus: "Meiner Meinung nach haben die Kinder in letzter Zeit sehr viel mitgemacht. Zunächst müssen andere Kontakt-reduzierenden Maßnahmen getroffen werden. Es kann ja nicht sein, dass wir Schulen schließen, aber Freizeiteinrichtungen weiter geöffnet bleiben. Dass wir die Schüler alleine zu Hause lassen."

Annemarie dagegen hält es für besser, wenn die Kids noch etwas zu Hause bleiben: "Ich würde Wechselunterricht bevorzugen, da vor allem Kindern ab der 7. Klasse mehr zugemutet werden kann - sprich ein paar Stunden alleine zu Hause zu bleiben und selbstständig zu arbeiten."

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Sonja: "Homeschooling war bei uns eine Katastrophe"

Sonja sieht das ein bisschen anders: "Ich finde, die Schulen sollten definitiv offen bleiben. Die Kinder werden ja auch regelmäßig getestet. Und das Homeschooling war bei uns eine Katastrophe. Die hatten nur zwei- oder dreimal eine Stunde online, ansonsten haben sie Aufgaben bekommen. Die haben so viel verpasst, das können sie im Leben nicht aufholen."

Eine ähnliche Einstellung hat Christiane Czeranka-Walter - Schulleiterin der Erlenbachschule: "So war auch die Einstellung der Kollegen vor den Weihnachtsferien: Bitte nicht wieder in den Distanzunterricht! Unsere Kinder brauchen auch den sozialen Umgang mit den Mitschülern. Da hat es auch schon kurz vor den Ferien häufig Probleme gegeben. Man merkt, dass im Sozialverhalten Defizite auftauchen, nicht nur im Unterricht."

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Leiterin der Erlenbachschule: "Abschlussschüler brauchen Präsenzunterricht"

Besonders wichtig sei der Präsenzunterricht aber für die Abschlussschüler, findet Czeranka-Walter: "Sie haben durch den digitalen Unterricht sowieso schon nicht die Menge an Unterrichtsstoff aufgenommen, die man regulär macht. Und jetzt kommen im Mai die zentralen Abschlussprüfungen. Es wird immer schwieriger, je länger die Schüler weg sind."

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Hammer Bildungsdezernentin will Entscheidung aus Düsseldorf abwarten

Die Hammer Bildungsdezernentin Britta Obszerninks wollte sich im Vorfeld nicht zum Thema äußern. Sie wolle die Gespräche heute abwarten. Aus der Vergangenheit habe man gelernt, lieber auf die Beschlüsse zu reagieren und dann zu planen, als sich vorher zu viele Gedanken zu machen.

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