Spadaka Hamm verkauft Kunstwerke für einen guten Zweck

Straßendreck aus Bockum-Hövel, gemischt mit Steinkohle, plattgewalzt und eingerahmt – das können Kunstfans jetzt für 500 Euro für den guten Zweck bei der Spar- und Darlehenskasse in Bockum-Hövel kaufen. Das Geld fließt am Ende an den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Hamm.

In der Spadaka werden Kunstwerke verkauft.
© Radio Lippewelle Hamm

Einnahmen von Kunstaktion in Hamm für einen guten Zweck

Acht von ursprünglich zehn Kunstwerken können Interessierte noch in der Spadaka Bockum-Hövel in Hamm anschauen und kaufen. Die Kunstwerke sind einen Quadratmeter groß und kosten 500 Euro pro Stück. Den Erlös spendet die Spar- und Darlehenskasse an den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in Hamm.

"Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt mit unterstützen konnten. Hier als heimische Bank in Bockum-Hövel freuen wir uns sehr, bei der Strecke 2.0, bei der pinken Nacht, mitgewirkt zu haben.“ - Christian Braukmann, Vorstand

Gestaltet hat die Kunstwerke das Künstlerehepaar Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck. Von Bülow erzählt, dass sie und ihr Mann öfter bei Aktionen dieser Art mitmachen. Sie spende gerne einen Anteil ihrer Arbeit und finde es toll, dass die Spadaka das Kinderhospiz mit den Einnahmen unterstützt.

Die Lage macht den Preis – Hamms Grund- und Bodenpreise sind entscheidend

Das Künstlerehepaar war mit seiner Aktion "Grund und Boden" schon an vielen Orten, unter anderem in Paris. Das Konzept ihrer Arbeit ist, dass die Kunst immer so viel kosten soll, wie der Grund und Boden, auf dem die Kunst entstand. Die Kunstwerke zeigen Pflastersteine, Schachtdeckel und andere Abdrücke der Straße.

„Nicht der Künstler, sondern die Lage macht den Preis. Unsere Drucke in Paris sehen genauso aus wie der Druck in Bockum-Hövel, nur ist halt der Geist des Drecks aus Paris oder des Straßendrecks aus Bockum-Hövel im Druck mit drin.“ - Ruppe Koselleck, Künstler

Ein Kunstwerk aus Paris ist mit 70.000 Euro deutlich teurer als ein Kunstwerk aus Bockum-Hövel.

Wie entstanden die Bockum-Höveler Kunstwerke in Hamm?

Die Kunstwerke bilden ein Stück Bockum-Höveler Boden ab. Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck bedruckten Baumwollpapier mithilfe einer sieben Tonnen schweren Walze mit Steinkohle. Dafür verteilten sie Steinkohle-Pigmente auf dem Boden. Dann wässern sie das Baumwollpapier, bevor sie es darauflegten. Mit der Walze fuhren sie drei bis vier Mal über jedes Kunstwerk, damit die Steinkohle hielt. Bei einigen Kunstwerken fügten sie im Rahmen der Veranstaltung "Pinke Nacht" pinke Farbe hinzu. Ein Kunstwerk enthält sogar ein verschüttetes Glas Bier.