Wache für mehr Sicherheit im Bahnhofsviertel in Hamm

Polizei und Stadt wollen ihrer Ankündigung, eine Wache am Bahnhof einzurichten, nun Taten folgen lassen. Im ersten Quartal startet das neue Angebot in einem Container.

© Radio Lippewelle Hamm

80 Interessierte bei Innenstadtdialog in Hamm

Die Stadt und die Polizei in Hamm richten eine gemeinsame Wache im Bahnhofsviertel ein. Das kündigten Oberbürgermeister Marc Herter und Polizeipräsident Thomas Kubera gestern Abend beim "Innenstadtdialog Bahnhofsquartier" an. Dazu waren etwa 80 Interessierte gekommen, neben Politikern und Verwaltungsmitarbeitern auch Geschäftsleute und Vertreter von sozialen Einrichtungen.

Mobile Wache gegenüber vom Bahnhof in Hamm

Die Wache werde im 1. Quartal erst mal in einem Container auf dem Platz der deutschen Einheit untergebracht, gegenüber vom Kleistforum. Sie soll erstmal ein halbes Jahr dort bleiben. Eine feste Immobilie sei derzeit schwer zu bekommen. Die Wache könne auf Dauer auch Anlaufstelle sein, beispielsweise mit Beratung zu Einbruchsschutz oder anderen Präventionsangeboten, sagte Kubera.

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Drogen- und Obdachlosenszene sorgt für Probleme in Hamm

Mit der Ankündigung reagieren Stadt und Polizei auch auf zunehmende Sorgen zur Drogen- und Obdachlosenszene. Zuletzt hatte die CDU in einem Antrag unter anderem eine feste Wache gefordert, weil die Zahl der Delikte in der Innenstadt deutlich stärker gestiegen sei als im Landesschnitt. Der Polizeipräsident schloss auch eine Videoüberwachung nicht aus, "in Mikrosegmenten, wo es eine Rechtsgrundlage geben kann."

Neuer Hygieneraum soll "Verelendung" in Hamm stoppen

Polizei und Ordnungsdienst kämen aber auch an ihre Grenzen, wenn es um Menschen mit "normabweichendem Verhalten" geht, so Kubera. Deswegen setze die Stadt auf Streetworker und habe die Stellen dafür verdoppelt, sagte Herter. Die Stadt werde deswegen auch einen Hygieneraum einrichten, in dem kontrolliert Drogen konsumiert werden, um die "Verelendung" zu stoppen.