Wohlfahrtverbände in Hamm brauchen mehr Geld
Veröffentlicht: Dienstag, 05.09.2023 17:58
AWO, Caritas und DRK in Hamm wollen ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angemessen bezahlen. Die finanzielle Situation ist aktuell aber so angespannt, dass dadurch Leistungen wegfallen könnten.
Sozialen Verbänden in Hamm fehlt Geld
Die Wohlfahrtsverbände in Hamm machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Sie befürchten, dass sie weniger anbieten und leisten können in Zukunft. Denn AWO, Caritas und DRK sagen, dass sie zu wenig Geld haben, vor allem um die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bezahlen zu können. Sie haben deswegen einen Brief an Oberbürgermeister Marc Herter und die Hammer Politik, sowie an das Land und den Bund geschrieben. Die Verbände wollen, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auch das Geld mehr bekommen, das der neue Tarifvertrag festlegt. Das sagt Heiko Sachtleber, der Abteilungsleiter Beratungsdienste bei der AWO in Hamm. Man spare die sozialen Verbände kaputt.
Kinder in Hamm wären Leidtragende bei Kürzungen
Im offenen Ganztag bei der AWO könnte man natürlich weniger Stunden anbieten, sagt Sachtleber. Aber: "Die Möglichkeit über die Menge an Personal und Stunden zu sparen heißt auch, dass weniger Zeit am Kind bleibt, das kann nicht Interesse eines OGS Trägers sein." Es könne nur das Ziel sein, darauf hinzuwirken, dass die tariflichen Steigerungen von allen Beteiligten auch dahin mitzunehmen. Wenn die Wohlfahrtsverbände die Kinder in den Einrichtungen nicht betreuen und bilden könnten, dann sei am Ende im schlimmsten Fall wieder die Hausfrau da, kümmere sich um die Kinder und stehe dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Und man käme in eine andere Spirale, sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftspolitisch. "Dass gespart werden muss, ist uns klar, aber wenn am Menschen gespart wird, ist das definitiv der falsche Adressat", sagt Sachtleber.
Land NRW übernimmt zu wenig Lohnkosten
Die Verbände in Hamm wollen, dass die Stadt auf das Land einwirkt, damit das die tariflichen Steigerungen mitgehe. Das übernimmt im Moment nämlich nur einen kleinen Teil des gestiegenen Gehalts.
"Dann kann man als Kommune diese Steigerung im Eigenanteil auch mitgehen. Sonst trifft es am Ende uns alle. Die, die gerade erst einen Job in unserer Einrichtung finden und die, die sich schon seit 40 Jahren den Buckel krumm machen und mit Kindern arbeiten. All die werden dafür bestraft, dass es im Land keine Perspektive dafür gibt, dass wir das Ganztagsförderungsgesetz auskömmlich in Geld, in Raum und in Personal umsetzen können." - Heiko Sachtleber, Abteilungsleiter Beratungsdienste bei der AWO Hamm