Zug evakuiert: Bahnstrecke zwischen Hamm und Soest über Stunden dicht
Veröffentlicht: Dienstag, 07.01.2025 10:07
Am Montagabend (07.01) evakuierte die Feuerwehr Welver 360 Personen aus einem Zug von National Express, der wegen eines Oberleitungsschadens liegengeblieben war.
Erschwerte Evakuierung durch unbefestigten Untergrund
Am Montagabend (07.01) mussten 360 Fahrgäste aus einem liegengebliebenen Zug von National Express in Welver evakuiert werden. Laut Feuerwehr war wohl ein technischer Defekt an der Oberleitung Schuld. Der Zug war bereits um 16.40 Uhr liegengeblieben, so National Express. Gegen kurz vor sieben am Abend war die Alarmierung bei der Feuerwehr eingegangen. Gegen 20 Uhr konnten dann die Fahrgäste aus dem Zug begleitet werden. Die Evakuierung gestaltete sich schwierig, da der Zug nur über das Gleisbett erreichbar war. Die Fahrgäste mussten zunächst 80 Meter durch das Gleisbett und dann 250 Meter über einen unbefestigten Weg gehen. Die Feuerwehr leuchtete den Weg aus und begleitete die Evakuierten mit Handlampen. Mit Bussen konnten die Fahrgäste anschließend Richtung Welver und Hamm gebracht werden.
Feuerwehrmann wurde während Einsatz angegriffen
Zwei Personen erlitten Panikattacken, und ein Feuerwehrmann verletzte sich leicht. Eine körperliche Auseinandersetzung unter Fahrgästen führte zu Panik bei einer Kindergruppe, die schnell evakuiert wurde. Ein Angriff auf einen Feuerwehrmann wird von der Polizei untersucht. Ein Fahrgast hatte ihn im Zuge der Evakuierung angegriffen.
Zugverkehr stark eingeschränkt zwischen Hamm und Soest
Die Bahnverbindungen RE 11 und RB 89 waren durch den Einsatz am Zug stark eingeschränkt. Der Einsatz endete nach über fünf Stunden, während die Bahnstrecke gesperrt blieb. Mittlerweile ist die Strecke aber wieder freigegeben (Stand: 07.01., 10 Uhr).
National Express entschuldigt sich bei Fahrgästen
National Express bedauert die Unannehmlichkeiten, die den Fahrgästen durch diese außergewöhnliche Situation entstanden sind, und bedankt sich bei allen Einsatzkräften für ihren engagierten Einsatz, heißt es in einer Mitteilung. Die Evakuierung sei aufgrund der schlechten Erreichbarkeit der Einsatzstelle besonders anspruchsvoll gewesen, so das Unternehmen. Die Feuerwehr musste zunächst einen Weg über einen Bach und eine steile Böschung schaffen und diesen ausleuchten, bevor die sichere Evakuierung beginnen konnte.