Zweiter Reyclinghof bleibt an Zentralhallen in Hamm

Kehrtwende bei der Diskussion um den zweiten Recyclinghof in Hamm. Er kann doch an den Zentralhallen gebaut werden. Die Freifläche "Im Ried" ist kein Thema mehr.

© Radio Lippewelle Hamm

Weil die Zentralhallen die Wohnhäuser neben dem Ökonomierat-Peitzmeier-Platz abreißen wollen, ergibt sich nun doch die Möglichkeit, die Annahmestelle an dem bisherigen provisorischen Standort auszubauen. Unverhofft kommt oft, heißt es dazu von Oberbürgermeister Marc Herter. Man habe keine Kenntnis davon gehabt, dass die Häuser nicht sanierungsfähig sind und abgerissen werden sollen. Die Nähe der Häuser war aber der einzige Grund, warum an dieser Stelle der Recyclinghof nicht gebaut werden konnte.

Ausbau ist günstiger

Er habe immer gesagt, dass man eine bessere Alternative nehmen wolle, sollte es es eine geben, so Herter. Jetzt soll eine etwas abgespecktere Version enstehen als sie "Im Ried" geplant war. Da man voraussichtlich keinen Lärmschutzwall und keine Halle braucht, wird der Ausbau zudem wohl günstiger.

Einbahnstraße regelt Verkehr

Geplant ist, ein Gebäude für die Mitarbeiter zu bauen und durch eine Einbahnstraßenregelung den Ablauf auf dem Gelände zu verbessern. Es müssten aber noch Gutachten für den Standort erstellt werden, die vorher beim Provisorium nicht benötigt wurden, heißt es. Wenn die Planungen umgesetzt werden können, können künftig Wertstoffe, Papier und Grünabfälle abgegeben werden, außerdem zweimal in der Woche Schadstoffe wie Verdünner oder Farben. Hausmüll soll weiterhin zur Deponie am Lausbach gebracht werden.

"Im Ried" wird von Altlasten befreit

Der Ökonomierat-Peitzmeier-Platz gehört der Stadt und ist von den Zentrahallen gemietet. Für den größten Teil der Fläche würde das so bleiben, so dass dort wie gewohnt Zirkusvorstellungen oder Trödelmärkte laufen könnten. Die Fläche "Im Ried" soll aber trotzdem von Altlasten befreit werden, um danach dort Gewerbe anzusiedeln.

Rullko ist zufrieden

Bei den Gegnern der ursprünglichen Pläne sorgte die Nachricht für Überraschung- und Zustimmung. Marie-Christine Ostermann, Geschäftsführerin von Rullko, sagte der Lippewelle: "Ich bin einverstanden, wir können gut damit leben". Ausschlaggebend seien für sie und ihren Lebensmittel-Großhandelsbetrieb drei Gründe: Auf dem Recyclinghof soll jetzt kein Hausmüll abgelagert werden, das bedeute auch weniger Ungeziefer. Ausgeschlossen wurde auch giftiger Müll. Und der Verkehr werde nicht über nur eine einzige Zufahrt geleitet, sondern als Einbahnstraße mit getrennter Ein-und Ausfahrt. Ostermann hatte angekündigt, gegen die Pläne für den Ried bis in die letzte Instanz zu klagen. Das hätte den Recyclinghof um Jahre verzögert. Sie spricht nun von einem Kompromiss und einer guten Lösung.

Bürgerinitiative ist überrascht

Viktoria von Radetzky, Sprecherin der Bürgerinitiative im Ried, zeigte sich in einer ersten Reaktion überrascht von der Kehrtwende - und erfreut. "Das Straßenfest ist in Vorbereitung", sagte sie uns wörtlich. Die Stadt sei wohl immer davon ausgegangen, dass die Anwohner den Recyclinghof am Peitzmeier-Platz für die beste Lösung hielten. Laut Stadt war das ja bisher gescheitert an der Wohnbebauung, die zu nah ist. Nun will sie die Rinderunion als Besitzern aber ja abreißen lassen.

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