80.000 Euro: Lehrerin soll ihre Schule in Hamm beklaut haben

Eine Lehrerin, die lange an einer Grundschule in Hamm als Schulleiterin beschäftigt gewesen ist, muss sich hier jetzt vor dem Amtsgericht verantworten. Sie soll jahrelang in die Schulkasse gegriffen haben. Der Prozessbeginn ist für Dienstag (01.10.) angesetzt.

Amtsgericht Hamm
© Radio Lippewelle Hamm

Schulleiterin aus Hamm soll fast 80.000 Euro veruntreut haben

Vor dem Amtsgericht in Hamm startet jetzt der Prozess gegen eine Grundschulleiterin: Sie ist wegen Untreue in 158 Fällen angeklagt. Oder anders gesagt: Sie soll über Jahre die beiden Sparkassen-Konten der Grundschule geplündert haben.

Zwischen 2018 und 2022 habe die Frau laut Anklage insgesamt 78.875,80 Euro abgehoben: maximal 2.600 Euro auf einmal, in der Regel aber kleinere Beträge von 100 oder 200 Euro, sagte uns ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Mit dem Geld soll die Angeklagte ihren aufwändigen Lebensstil finanziert haben. So sei sie mit einem Bekannten in Urlaub gefahren, auf Mallorca soll sie in einer Woche über 10.000 Euro ausgegeben haben. Außerdem hätten sie und ihre Kinder mit dem Geld ihr Hobby - den Pferdesport - finanziert, heißt es in der Anklage.

Kasse einer Grundschule in Hamm geplündert: kein Geld mehr fürs Mittagessen

Aufgeflogen sei die Masche im Herbst 2022, weil unter anderem der Schulcaterer kein Geld mehr für das Mittagessen gesehen habe. Seit Ende 2022 ist die Angeklagte jetzt schon nicht mehr im Schuldienst. Die Stadt Hamm hat am 10. Januar 2023 Anzeige erstattet.

Wenn sich bestätigt, dass die Beamtin ihre Stellung als Amtsträger missbraucht hat, liegt der Strafrahmen bei bis zu zehn Jahren Haft. Die Konsequenzen aus dem Fall sind übrigens an allen Schulen in Hamm schon seit einiger Zeit zu spüren: Seitdem müssen die Kollegien auch die kleinsten Ausgaben von Klassenkonten schriftlich nachweisen - und zwar centgenau.

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