Aidshilfe in Hamm macht aufmerksam

Zum Weltaidstag heute (1.12.) will die Aidshilfe in Hamm besonders auf die Diskriminierung von Betroffenen im Gesundheitswesen aufmerksam machen. Vor dem Rathaus wird um 14 Uhr die Regenbogenfahne gehisst.

© Tim Reckmann | FotoDB

Betroffene aus Hamm berichten von Diskriminierung

Lianet Flores, Leiterin der Aidshilfe in Hamm, berichtet im LW-Gespräch von schockierenden Zwischenfällen. So bekämen HIV-Infizierte nur Randtermine beim Zahnarzt oder auch überhaupt keinen Termin beim Arzt. Manchmal würden Patienten auch gefragt, "Woher haben Sie das?". Oder es stehe groß "HIV" auf der Patientenakte, für alle lesbar.

AIDS wird nicht durch Küsse übertragen

Trotzdem ist HIV nicht harmlos. Viele Menschen wissen nicht, dass sie HIV haben. Es gibt keine Frühsymptome - manchmal dauert es 10 bis 15 Jahre, bis die Krankheit entdeckt wird, sagt Markus Unnewehr, Chefarzt an der Barbara Klinik. Prinzipiell kann sich jeder mit dem Virus infizieren. HIV wird vor allem bei ungeschütztem Sex übertragen. Dass man sich auch beim Küssen anstecken kann, ist allerdings ein Irrglaube. Wer sich testen lassen will, kann das bei der Hammer AIDS-Hilfe oder seinem Hausarzt machen.

HIV ist beherrschbar, aber nicht harmlos

Das HI-Virus greift das ganze Immunsystem an. Deswegen kriegen HIV-Positive auch Krankheiten, gegen die sich der Körper eigentlich wehren könnte. Mit Medikamenten können HIV-Positive ein normales Leben führen, wenn HIV nicht behandelt wird, kann es sich zur tödlichen Krankheit AIDS entwickeln. In Hamm gab es im vergangenen Jahr zwei bestätigte AIDS-Tote, in ganz NRW waren es 60. 

Aidshilfe Hamm klärt auf

Die Aidshilfe in Hamm betreut zurzeit etwa 30 Infizierte. Außerdem informiert sie zum Thema AIDS und Sexualkunde, vor allem Jugendliche z.B. in Schulen, Jugendzentren, in der LWL-Klinik oder im betreuten Wohnen, teilweise auch Erwachsene, z.B. mit Menschen mit Behinderung.

Morgen am Samstag sammelt die Aidshilfe ab 14 Uhr Spenden in der Weststraße.

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