Corona-Massenausbruch in der JVA Hamm

In der Justizvollzugsanstalt Hamm gibt es einen Corona-Massenausbruch unter Häftlingen und Mitarbeitern. Das bestätigte ein Sprecher auf Lippewelle-Anfrage. Zuerst hatte der Westfälische Anzeiger berichtet.

© Radio Lippewelle Hamm

In der vergangenen Woche seien zusammen 75 Insassen und 33 Bedienstete der JVA Hamm positiv auf das Coronavirus getestet worden, so ein Sprecher der Anstalt. Die JVA bietet insgesamt Platz für etwa 160 Gefangene (aktuell leben dort 159), über 100 Mitarbeiter (inklusive Verwaltung) sind in der Einrichtung angestellt.

Die allermeisten Betroffenen seien aber weitgehend symptomfrei und auch geimpft, so der Sprecher weiter. In stationärer Behandlung sei niemand. 91 Gefangene - darunter Infizierte sowie deren Kontaktpersonen - säßen zurzeit in Quarantäne. Wer Patient Null ist, sei nach wie vor unbekannt.

Betrieb läuft eingeschränkt weiter

Der Betrieb läuft währenddessen so normal weiter wie möglich. Sportangebote und Arbeitsbetriebe müssten wegen der Infektions-Welle allerdings erst mal auf Eis gelegt werden, Besuche seien nur noch digital per Skype möglich und das Essen bringe vorübergehend ein externer Caterer. Gerichtstermine würden verschoben. Und: Das Hammer Gefängnis sei jetzt auch keine Drehscheibe für die Verlegungen von Häftlingen mehr.

Tägliche Corona-Tests sollen Infektionsgeschehen schnell eindämmen

Momentan werde täglich und engmaschig getestet, sagte uns der Sprecher. Pflicht seien Tests sonst nur vor einer Verlegung, sonst könnten sich Häftlinge freiwillig auf Corona checken lassen. Sogar Impfungen bietet die JVA Hamm ihren Insassen an.

Anfang 2021 hatte es schon einmal Corona-Fälle in der JVA gegeben, damals aber nicht in diesem Ausmaß.

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