Feuerwehr in Hamm plant für die nächsten 10 Jahre

Der Rat der Stadt hat gestern (Di, 25.6.) Nachmittag den neuen Brandschutzbedarfsplan für Hamm beschlossen. Der alte Plan ist über 20 Jahre alt. Hauptaufgabe für die Rettungskräfte sind möglichst geringe Anfahrtszeiten.

Feuerwache 2 der Feuerwehr Hamm.
© Radio Lippewelle Hamm

Lange Wege für Feuerwehr in Hamm

Das Problem: Hamm hat eine Fläche, die größer ist als die von Stuttgart oder Hannover, bei nicht einmal einem Drittel der Einwohner. Das heißt: Viele Wege sind lang. Dabei soll die Feuerwehr möglichst nach acht Minuten am Einsatzort sein, egal ob Brand, Verkehrsunfall oder Hochwasser. Gleichzeitig gibt es in Hamm viele Autobahnen und Schienenwege. Das erhöht das Risiko für Unfälle. Deswegen gibt es hier die Berufsfeuerwehr mit ihren jetzt zwei Wachen, die rund um die Uhr besetzt sind.

Hamm hat zwei Dutzend Standorte der freiwillligen Feuerwehr

Dazu kommen 26 freiwilllige Wehren, deren Stützpunkte über das ganze Stadtgebiet verteilt sind. Neue Gerätehäuser sind aktuell in Heessen, Bockum und Uentrop geplant. Diese Arbeitsteilung schreibt der Brandschutzbedarfsplan jetzt fest, betont Feuerwehrchef Daniel Hüwe:


"Also wir haben ja genau das was wir in den letzten Jahren schon gelebt haben da zukunftsfähig reingeschrieben, dass wir das Wissen der ehrenamtlichen Kollegen intensiv nutzen, weil die natürlich ihre Stadtteile und die Besonderheiten besonders gut kennen, und deswegen sind sie auch weiterhin ein wesentlicher Bestandteil der Gefahrenabwehr in Hamm."

Hamm hat viele "First Responder"

Der Bedarfsplan betont auch, dass die Feuerwehr schon jetzt gut aufgestellt ist, was medizinische Notfälle angeht. Denn die Berufsfeuerwehrleute sind sogenannte "First Responder". Feuerwehrchef Daniel Hüwe:


"Es ist ja so, dass wir in NRW den Riesenvorteil haben, dass die Feuerwehrleute Feuerwehr und Rettungsdienst machen können, und da sind wir eben über die Doppelausbildung der Kollegen in der Lage, dann erst mal ein Feuerwehrauto zu schicken, um die Zeit, bis ein Rettungswagen kommen kann, bestmöglich zu überbrücken."

Feuerwehr in Hamm bekommt Höhenretterteam

Im Plan steht auch, dass die Hammer Feuerwehr erstmals Höhenretter ausbilden will. Die sollen überall da zum Einsatz kommen, die im Notfall auch außerhalb der Reichweite einer Drehleiter einsatzfähig sind.

Das können Hochhäuser sein wie das OLG oder alle Wohnhäuser, die höher sind als 23 Meter- das sind etwa sechs, sieben Stockwerke. Aber auch Industriegebäude, erklärt Daniel Hüwe zum Beispiel am Hafen:


"Wir müssen natürlich gucken, eine Stadt entwickelt sich weiter, deswegen entwickeln sich die besonderen Einsatzlagen weiter, wir haben größere Industriebetriebe, wir haben einen großen Kran mittlerweile in Hamm, sodass wir auf die Probleme, die da entstehen könnten, reagieren können."


Der Kran steht im Maxiterminal bei der Logistikfirma Lanfer am Hafen. In der Nachbarschaft ist der Multihub geplant, also das riesige Verteilzentrum mit Rangierbahnhof samt LKW- und Kanalanschluss. Da rechnet Feuerwehrchef Hüwe mit vielen speziellen, durchaus auch gefährlichen Gütern:


"Das ist ganz normal, das ist ja auch ein positives Zeichen für Hamm, dass sich das so entwickelt, und dann gehen wir als Feuerwehr mit, dass wenn da mal was passiert, dass wir entsprechend in der Lage sind zu reagieren."



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