Feuerwehrleute aus Hamm protestieren gegen neues Rentenalter

Die NRW-Landesregierung will das Rentenalter für Feuerwehrleute von 60 auf bis zu 63 Jahre anheben. Dagegen haben Mitarbeitende der Feuerwehr Hamm am Montag (21.4.) in Düsseldorf protestiert.

© Thorsten Schwark

Feuerwehrleute in Hamm sollen später in Rente gehen

Feuerwehrleute sollen in Zukunft später in Rente gehen als bisher. Das plant die NRW-Landesregierung mit einem neuen Gesetzesvorhaben. Ein Teil der Belegschaften soll mit 61 oder 62 Jahren in Rente gehen. Der Hauptgrund dafür ist der Fachkräfte- und Personalmangel. Um die Altersgrenze anzuheben, muss das Landesbeamtengesetz geändert werden. Vorab gab es am Montag (22.4.) eine große Expertenanhörung im Landtag in Düsseldorf. Um sich die Expertenmeinungen anzuhören und gegen die geplante Änderung zu protestieren, sind auch Feuerwehrleute aus Hamm nach Düsseldorf gefahren.

Hohe Belastung im Feuerwehrberuf spricht gegen höheres Rentenalter

Bei ihrem Protest beziehen sich die Feuerwehrleute vor allem auf die hohe Belastung, die mit dem Beruf einhergeht - sowohl körperlich als auch psychisch. Auch die Leistungsfähigkeit nehme mit dem Alter ab. "Wenn ich aus einem brennenden Haus gerettet werden muss, ist es mir lieber, dass das jemand macht, der Ende 50 ist, als jemand, der schon über 60 Jahre alt ist", sagt Thorsten Schwark, Vorsitzender des Hammer Ortsverbands der Gewerkschaft Komba. Er ist am Montag mit etwa 15 Feuerwehrleuten aus Hamm sowie Kollegen aus den Nachbarorten Ahlen, Beckum und Soest in einem Bus nach Düsseldorf gefahren. Vor dem NRW-Landtag haben die Feuerwehrleute auf einer großen Leinwand die Expertenanhörung verfolgt.

Neue Hoffnung auf Planänderungen bei Gewerkschaft in Hamm

Nach der Expertenanhörung am Montag (22.4.) gibt der Gewerkschaftsvorsitzende Thorsten Schwark sich hoffnungsvoll, dass die Landesregierung ihre Pläne überdenken und noch einmal ändern wird. Alle angehörten Experten hätten bestätigt, dass die Pläne nicht umsetzbar und auch nicht zielführend sind, sagt Schwark. "Es hat sich bestätigt: Das ist der falsche Weg, um gegen den Fachkräftemangel anzugehen", so Schwark. Viel wichtiger sei es, den Feuerwehr-Beruf attraktiver machen. In Hamm gelinge das bereits sehr gut. Das Vorhaben der Landesregierung wäre in der Hinsicht ein großer Rückschritt, weil es den Beruf weniger attraktiv für Nachwuchskräfte machen würde, sagt Schwark.

Freitagmorgen war die Feuerwehr Hamm in der Hammer Innenstadt im Einsatz. Ein Brand in der Fußgängerzone sorgte für mehrere Verletzte.

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