Frauenhaus in Hamm bekommt mehr Plätze

Das Frauenhaus in Hamm kann in Zukunft mehr Frauen Schutz bieten. Außerdem bekommt es Geld für mehr Personal. Jedes Jahr werden mehr als 100 Frauen abgewiesen.

© Diakonie

Das Frauenhaus in Hamm kann bald mehr Frauen aufnehmen. Das Land und die Stadt Hamm finanzieren vier neue Plätze. Es soll in Zukunft 12 Plätze für Frauen geben, aktuell gibt es acht. Das sei absolut überfällig, sagte Oberbürgermeister Marc Herter. Das Angebot war in den letzten Jahren immer zu klein. Mehr als 100 Frauen haben die Sozialarbeiterinnen jedes Jahr weggeschickt, weil kein Platz mehr frei war. Der Bedarf sei also da, sagt die Leiterin des Frauenhauses, Sarah Gaber. Der Rat hat das schon in einem Dringlichkeitsverfahren beschlossen. Damit kann das Frauenhaus den Antrag für das Geld vom Land jetzt einreichen.

Zusätzliche Wohnung für Frauenhaus in Hamm

Um mehr Plätze auch stemmen zu können, gibt es auch mehr Personal. Es soll eine weitere Sozialarbeiterin dazu kommen und eine Hauswirtschafterin. Im Frauenhaus arbeiten drei Sozialarbeiterinnen, zwei Erzieherinnen und zwei Hauswirtschafterinnen. Das Frauenhaus mietet auch eine zusätzliche Wohnung der HGB an. Die habe man mithilfe der Stadt gefunden. Es gibt rechtliche Auflagen für extra Wohnungen. Sie dürfen zum Beispiel nicht mehr als einen Kilometer vom Haupthaus entfernt liegen. Aktuell wird die Wohnung renoviert. Gaber hofft, sie Ende Juni zu übernehmen. Hier könnten in Zukunft beispielsweise auch Frauen mit älteren Kindern wohnen. Das sei eine neue Zielgruppe, für die es vorher keine Möglichkeit in Hamm gab, sagt Christoph Straub von der Diakonie. In Zukunft wolle man auch Frauen mit Behinderungen aufnehmen können.

Viele Frauen im Frauenhaus in Hamm haben Migrationshintergrund

Die meisten Frauen bleiben etwa drei Monate im Frauenhaus. Die jüngsten sind 18 Jahre, eine Altersgrenze gibt es nicht. Etwa 80 bis 90 Prozent der Frauen im Hammer Frauenhaus haben einen Migrationshintergrund. Das stellt auch die Sozialarbeiterinnen vor neue Herausforderungen. Manchmal ist nicht klar, ob und wie lange die Frauen überhaupt in Deutschland bleiben dürfen. Und es gibt oft eine Sprachbarriere. Die Sozialarbeiterinnen sprechen deswegen russisch, arabisch und englisch. Beim Frauenhaus im Hamm fragen Frauen aus ganz NRW und Deutschland an.

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