Hamm bekommt zwei Wasserstoff-Müllwagen

Ab sofort sind neue Brennstoff-Müllautos auf den Straßen in Hamm unterwegs. Und das sogar komplett ohne CO2-Austöße.

So funktionieren die neuen Wasserstoff-Müllwagen

Als erstes kommunales Unternehmen in Hamm nutzt der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb Hamm (ASH) die umweltfreundliche Technologie für Großfahrzeuge. Die beiden neuen Fahrzeuge werden mit Wasserstoff betankt, der dann durch die Brennstoffzellen in den Müllfahrzeugen in elektrische Energie umgewandelt wird. In den Wagen sind zusätzlich dann noch Elektromotoren verbaut, die bis zu einem gewissen Grad auch über eine Ladesäule aufgeladen werden können. Pro Woche muss so ein Fahrzeug nur ein- bis maximal zweimal betankt werden. Im Unterschied zu herkömmlichen Müllwagen bieten die Wasserstoff-Fahrzeuge auch einige weitere Vorteile. Die Geräuschkulisse sowohl innen im Fahrraum, als auch draußen liege komplett bei null, erklärt der Geschäftsführer der FAUN Gruppe, Burkard Oppmann. Die Menschen würden gar nicht mehr hören, wenn Müll abgeholt werde

Wasserstoff-Fahrzeuge im Einsatz auf den Straßen in Hamm

"So wat haddes früher nich gegeben", prangert auf der Seite der klimaneutralen Wasserstoffmüllfahrzeuge und das auch zurecht. Der ASH verwendet als erstes kommunales Unternehmen in Hamm die Wasserstofftechnologie in den Müllfahrzeugen. Zunächst werden diese hauptsächlich im westlichen Stadtbezirk eingesetzt, da sie in Kamen mit Wasserstoff betankt werden müssen und so kaum Mehrkilometer entstehen.

Finanzierung der Brennstoffzellen-Müllwagen in Hamm übernimmt größtenteils der Bund

Mit ca. 1,1 Millionen Euro pro Fahrzeug, ist die Erweiterung der Fuhrparkflotte des ASH ziemlich kostspielig. Der ASH selbst zahlt 350.000 Euro für das Fahrzeug und 10 Prozent der Brennstoffzellen-Technik. Durch eine Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr wurden rund 90 Prozent der restlichen Kosten übernommen. Mit der Neuanschaffung ist jetzt der erste Schritt für die klimaneutrale Müllentsorgung getan. "Wir haben das große Ziel, den Müll am Ende CO₂ frei einzusammeln", so Oberbürgermeister Marc Herter. Ab Sommer 2025 sollen Wasserstoff-Busse durch Hamm rollen. Insgesamt 30 Busse haben die Stadtwerke bestellt.

Hamm als großes Wasserstoffzentrum

Ab 2026 soll dann auch Westfalens erstes Wasserstoffzentrum in Uentrop an den Start gehen. Um den Industriestandort Hamm zu stärken und den Klimaschutz voranzutreiben ist geplant, dass jährlich bis zu 1,500 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren werden können.

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