Hamm: Kurpark-Teiche werden entschlammt

Wer in den letzten zwei Wochen durch den Kurpark spaziert ist, dem ist es vielleicht aufgefallen: auf dem Teich brummt ein kleines Boot rum - die Kurpark-Teiche werden entschlammt.

© Stadt Hamm

Tieche im Kurpark Hamm werden umweltschonend entschlammt

Die Hammer Kurpark-Teiche werden zur Zeit entschlammt. Dazu fährt ein kleines Boot über das Wasser. Es saugt den Schlamm und anderen Unrat auf und pumpt ihn über eine Leitung auf das ehemalige Gelände des Märkischen Reitvereins. Dort wird das Wasser gefiltert und gereinigt. Das saubere Wasser geht zurück in den Teich, der Schlamm wird weiter sortiert. Zunächst werden organisches Material (bspw. Blätter und Äste), Müll/Plastik und Steine herausgefiltert. Aus der restlichen Masse wird noch Sand aussortiert. Die Materialien gehen dann bei der zuständigen Fachfirma KURSTJENS in die Verwertung und werden soweit möglich, aufgewertet und weiterverwendet.

Menge an Schlamm ist kaum vorauszusagen

Eine der größten Herausforderungen bei der Entschlammung ist abzuschätzen, wie viel Schlamm aus dem Teich gepumpt wird. Im Fall der Hammer Kurpark-Teiche wurden rund 5.000 Tonnen angenommen. Der Wert kann aber variieren, je nachdem wie sich der Schlamm zusammensetzt. Sand hat eine andere Dichte als Laub. Dementsprechend könnte sich entweder das Gewicht oder das Volumen noch verändern. Laut der Firma KURSTJENS wurden in den vergangenen 14 Tagen rund 750 Tonnen aus den Teichen gepumpt - je nach Menge ändern sich dann auch die Kosten. Für die Maßnahme rechnet die Stadt Hamm rund einer Million Euro.

Teiche müssen regelmäßig gesäubert werden

Die letzte Entschlammung im Kurpark war vor rund 30 Jahren. Eine regelmäßige Entschlammung sei wichtig, um eine gewisse Wassertiefe zu halten: Wird das Wasser zu flach, beeinflusst das die Wasserqualität. Algenwachstum wird durch eine schlechte Qualität des Wassers gefördert. Außerdem entziehen Zersetzungsprozesse dem Wasser den Sauerstoff. Das hat Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt des Teiches - im schlimmsten Fall kann der Teich sogar kippen. Durch die Entschlammung wird der Teich tiefer, kann mehr Wasser halten und behält über das Jahr gesehen eine niedrigere Durchschnittstemperatur.

Maßnahme ungefährlich für Tiere

Der Absaugprozess sei für Fische ungefährlich, diese verschwinden durch den Lärm, Vibrationen und die Bewegungen des Schlauches ohnehin. Gefährderte Zonen werden trotzdem mit Netzen abgesichert. Tiere, die sich nicht bewegen können, sind zum Beispiel Muscheln. Diese wurden bereits im März bei der Muschelbefischung entfernt. Im Vorfeld habe sich die Wasserbehörde um die Tierwelt gekümmert.

Für die Durchführung wurden schon im März die Muscheln in den Teichen in Sicherheit gebracht.

Eindrücke vom Muschelfischen im Kurpark

Gewässerqualität in Hamm

Laut des ehemaligen Fischereiberaters der Stadt Hamm Siegfried Kuss müssten wir uns nicht um die Qualität der Hammer Gewässer sorgen. Zwar könnten einige Teiche mal wieder entschlammt werden, dennoch sei dort alles in Ordnung. So sei der Teich im Friedrich-Ebert-Park sogar besonders klar - bedingt durch viel Regenwasser.

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